
Die Planung der Außenanlagen des neuen Feuerwehrhauses sowie die Bauvoranfrage zur Errichtung einer Freiflächen Photovoltaikanlage standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
"Wir sind im letzten Drittel der Bauphase für das Feuerwehrhaus angekommen", stellte Bürgermeister Ulrich Werner fest. Der finanzielle Rahmen und der Zeitplan würden bisher eingehalten. Zum aktuellen Stand der Baustelle gab Architekt Alexander Albert einen Überblick. Zurzeit werden die Fassadenplatten an der Fahrzeughalle montiert, kommende Woche mit der Dacheindeckung begonnen. In zwei Wochen sollen die Tore kommen. Im Sozialtrakt seien der Innenputz und der Estrich fertig sowie die Außenrollos montiert.
Weiter stellte der Architekt die Planung für die Außenanlagen vor. Diese solle komplett neu mit Zufahrt und Parkplätzen entstehen, denn von der alten Substanz sei nur sehr wenig übriggeblieben. Die Fläche würde neu gepflastert und ein Regenwassersammelbecken entstehen. Die Grenze zum Nachbargrundstück der Fahrzeughalle würde aufgrund der neuen Höhenverhältnisse angeböscht. Insgesamt biete die neu gestaltete Fläche eine bessere Nutzbarkeit sowie einfachere Pflege und einfacheren Winterdienst.
Weiter nach Einsparpotenzial suchen
Die zusätzlichen Kosten hierfür liegen bei rund 107.000 Euro. Der Architekt erklärte, dass bei der Abrechnung von bisher drei Gewerken rund 104.000 Euro eingespart wurden. Diese Lösung sei für den Bauhof machbarer, so der Bürgermeister. Gemeinderätin Stefanie Pfister schlug vor, nochmals nach Einsparpotenzial zu schauen. Diskutiert wurde über die Art und Stärke der Pflastersteine. Gemeinderat Robert Pfeifroth empfahl an der Grundstücksgrenze zu mulchen und Sträucher zu pflanzen. Die Planung wird laut Leistungsverzeichnis ausgeschrieben. Die Vergabe erfolgt in der Gemeinderatsitzung am 14.Dezember.
Ein Planungsbüro stellte die Bauvoranfrage für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage vor. Diese soll zwischen dem Wiesenhaus und dem Baugelände des künftigen Suedlink-Konverters auf Bergrheinfelder Gemarkung entstehen. Geplant ist auf einer Fläche von rund acht Hektar eine Anlage mit einer Jahresleistung von circa 9740 Megawatt. Ein Netzverknüpfungspunkt ist dort bereits vorhanden. Als Ausgleichsmaßnahme sind 20 Prozent der Fläche vorgesehen.
Mit überörtlicher Infrastruktur überlastet
"Wir haben bisher grundsätzlich solche Anlagen abgelehnt", betonte der Bürgermeister. Bergrheinfeld sei mit überörtlicher Infrastruktur bereits überlastet. Mit der Privilegierung von Photovoltaikanlagen entlang von Autobahnen und Bahnlinien sei der Gemeinde ein Stück Planungshoheit aus der Hand genommen worden.
Gemeinderat Michael Eusemann lehnte im Namen der CSU-Fraktion diese Voranfrage ab. In Bergrheinfeld würde bereits jetzt das 2,5-fache an Strom erzeugt als das, was in der Gemeinde verbraucht wird. Das neue Umspannwerk und der Konverter führten neben der bisherigen Infrastruktur zu weiterem Flächenverlust. Die Dachflächen und die privilegierten Flächen von rund 200 Hektar müssten ausreichen, ergänzte Gemeinderat Klaus Eusemann. Außerdem befürchte er einen "Dominoeffekt".
Die Gemeinderäte Robert Pfeifroth (Grüne) sowie Günter Seufert, Friederike Weippert und Stefanie Pfister (Freie Wähler) plädierten dafür. Denn, wer für eine dezentrale Energieversorgung ist, müsse diese Anlage befürworten, zumal der Stromverbrauch zunimmt.
Zweiter Bürgermeister Christian Djalek sprach von einer Verniedlichung des Projekts, das die Gemeinde nicht unbedingt brauche. Bürgermeister Werner hob die Bedeutung der Energiewende hervor, lehnte die Anlage auch wegen der Flächenknappheit ab. Er wies darauf hin, dass in den vergangenen zwei Jahren in Bergrheinfeld 160 private Photovoltaik-Anlagen auf Dächern gebaut wurden. Mit zehn zu sechs Stimmen lehnte das Gremium diese Bauvoranfrage ab.