Zum Ende des Barock wandelte sich der Geschmack des Publikums. Wie sehr Bach mit seiner Musik in die Zukunft wirkte und die Vertiefung der emotionalen Aussage verstärkte, wird in diesem Konzert der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie am Freitag, 12. Januar um 19.30 Uhr (Konzertmiete I und freier Verkauf), hörbar gemacht. Bart Vandenbogaerde und Ilian Garnetz, die beiden Ersten Konzertmeister sind gemeinsam als Solisten zu erleben: mit Bachs berühmtem Doppelkonzert, in dem sich in die oft schwelgenden Passagen auch unwetterartige Dramatik schleicht. Penderecki, der die Musiklandschaft des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat, schrieb seine Chaconne 2005 als Trauermusik zum Tod von Papst Johannes Paul II. Den Gestus der barocken Variationen hat er dabei mit romantisch-monumentaler Wirkung versehen. Mendelssohn ließ sich 1829 auf einer seiner Bildungsreisen von der schottischen Landschaft inspirieren, ging in Edinburgh in den „Palast, wo Königin Maria (Stuart) gelebt und geliebt hat“. Wunderbar hat er in seiner Symphonie Nr.
3 a-Moll „Schottische“ die neblig-folkloristische Stimmung Schottlands eingefangen und (wie Schumann es ausdrückte) „uns an eine entschwundene Zeit erinnert“ – auch wenn das neue Werk zunächst für Verwirrung sorgte, hatte Mendelssohn doch vorgeschrieben, dass die vier Sätze attacca ineinander übergehen sollen, um den „stimmungsmordenden Pausen“ zu entgehen.
Am Dirigentenpult wird Lahav Shani stehen. Die internationale Karriere des außerordentlich begabten, 1989 in Israel geborenen Dirigenten begann 2013, als er den 1. Preis beim Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb in Bamberg gewann. Seitdem hat er sich schnell als einer der aufregendsten Dirigier-Nachwuchstalente etabliert und hinterlässt mit seiner erstaunlichen Reife und seiner natürlichen, instinktiven Musikalität großen Eindruck. Im Januar 2016 sprang Lahav Shani für Philippe Jordan ein und dirigierte die Wiener Symphoniker auf einer Europa-Tournee mit Konzerten in Paris, Frankfurt und München. In der Spielzeit 2017/2018 ist Lahav Shani Haupt-Gastdirigent der Wiener Symphoniker, in der Spielzeit 2018/2019 wird er seine Position als Chefdirigent des Rotterdams Philharmonisch Orkest antreten.
Im Juni 2014 gab Lahav Shani ein sensationelles Debüt bei Konzerten mit der Staatskapelle Berlin als Einspringer für Michael Gielen. Im Dezember 2016 dirigierte er das Orchester wieder, in vier Aufführungen von Puccinis „La Boheme“ in der Staatsoper im Schiller-Theater. Im Dezember 2015 sprang Lahav Shani kurzfristig für Franz Welser-Möst ein, bei umjubelten Konzerten mit den Wiener Philharmonikern im Musikverein, wo er vom Klavier aus Bachs Konzert in d-Moll sowie Mahlers Erste Symphonie dirigierte. Lahav Shani dirigiert Orchester wie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Staatskapelle Dresden, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das Philharmonia Orchestra London, das Rotterdams Philharmonisch Orkest, das Philadelphia Orchestra, das Pittsburgh Symphony Orchestra, das Königliche Philharmonische Orchester Stockholm, das hr-Sinfonieorchester, die Bamberger Symphoniker, das Orchestre Philharmonique de Radio France, das Radio Filharmonisch Orkest, die Königlich Flämische Philharmonie, das Hallé-Orchester, das Orchestre National de Lyon und das Seoul Philharmonic Orchestra. Lahav Shani pflegt eine enge Beziehung zum Israel Philharmonic Orchestra.
Über sein Eröffnungsdirigat der Saison 2013 schrieb die Kritik: „Dieses Konzert bleibt in Erinnerung als ein atemberaubendes, vielleicht sogar historisches Ereignis in der Geschichte des Israel Philharmonic.“
Vorverkauf ab Samstag, 2. Dezember, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – oder Internet: www.theater-schweinfurt.de