"Die Diagnose können wir nicht verändern", sagte Hans-Jörg Peschel in seinem Grußwort zum Benefizkonzert, als Vertreter der Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg, "aber das Umfeld können wir positiv ändern." Sie sind längt eine feste Größe im Jahreslauf, der "Glühwein und die Bratwurst für den guten Zweck" beim Gesangverein Fortschritt von 1913.
Nachdem die Pfarrkirche St. Bruno derzeit saniert wird, wichen die Sänger in die (dennoch bestens besuchte) Hugo von Trimberg-Halle aus. Den Auftakt übernahmen die Niederwerrner Musikanten, dirigiert von Thomas Will, mit einem "Call of Champions". Dann schwebte der Gesangsverein, mit Leiter Herbert Bierlmeier am Piano, ins "Regenbogenland": Hommage an die "Station Regenbogen" der Würzburger Kinderklinik, die seit über dreißig Jahren unterstützt wird. Es geht um Hilfe für betroffene Familien, bei der zum Beispiel einem Elternteil der Aufenthalt in der Nähe eines Kindes ermöglicht wird, um gemeinsame Rückzugsorte, Nachsorge oder Musiktherapien.
Karl Haag bedankte sich als Vorsitzender des Gesangvereins bei allen Helfern und Sponsoren, nicht zuletzt beim Einkaufsmarkt Maul, der Metzgerei Lamprecht und der Bäckerei Kuchenmeister, die den Erfolg an den Verkaufsständen ermöglichen. 340 Euro hat der Chor bereits beim Auftritt auf dem Thundorfer Weihnachtsmarkt eingenommen, die nun in den Gesamterlös einfließen.
Vom Regenbogenland reisten die Gastgeber weiter ins eingeschneite "Winterwonderland", von dort zur weisen Schildkröte Nessaja, mit dem immerjungen Peter Maffay-Song "Ich wollte nie erwachsen sein". Dann ging es rund um den Weihnachtsbaum, beim "Rocking Around the Christmas Tree". Dem "Phantom der Oper" waren die Niederwerrner Musikanten im Medley auf der Spur. Bevor die "Main Voices Heidenfeld" englische Klassiker anstimmten, "The Rose" pflückten oder das "Ave regina coelorum" zu Ehren der Himmelskönigin sangen.
Über "Sieben Brücken" führten die Niederwerrner Musikanten zur "Grupo Catatumbo": für die jungen Schweinfurter Musikschüler unter Leitung von José Antonio Zambrano Rivas lohnte sich der Umbau. Es erklang Traditionelles wie die "Maria im Dornwald" ebenso wie Klezmer aus Odessa oder Besinnliches aus Nord- und Südamerika oder Frankreich.
"Auch Spenden kann eine Form der Nächstenliebe sein", stellte Bürgermeisterin Bettina Bärmann fest, die in ihrer Ansprache auf eine Weihnachtszeit im Herzen einstimmte. Silvia Albert, die schon die Main Voices dirigiert hatte, leitete auch den Chor "Belcanto Unterspiesheim", mit einer bunten Mischung aus Kirchenliedern ("Ein Licht in dir geborgen") und modernen Evergreens ("Can't help falling in love"). Der "Marsch der Soldaten des Robert Bruce" der Niederwerrner Musikanten passte zum schottischen Highland-Wetter vor der Tür.
Bei der traditionellen Zugabe, der "Petersburger Schlittenfahrt", durfte sich das von den Sitzen gerissene Publikum den prachtvollen Schnee zumindest vorstellen.