Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schallfeld, Marco Gräf, organisierte laut Übungsplan zum Jahresabschluss eine Besichtigung des militärgeschichtlichen Museums in Stammheim. Das Ausstellung für Militär- und Zeitgeschichte ist Deutschlands größtes Privatmuseum auf einer Fläche von 17000 Quadratmetern und besteht seit 24 Jahren. Der größte Teil ist aus Witterungsgründen überdacht. Dem Förderverein gehören 500 Mitglieder an. Die Zeitspanne der Sammlung beträgt mehr als 200 Jahre. Angefangen von der napoleonischen Ära bis zu den Konflikten im 20 Jahrhundert und der deutschen Wiedervereinigung. Günter Weißenseel führte die 20-köpfige Gruppe mit seinem umfassenden Wissen persönlich durch das Freigelände und die großen Hallen. Zu den aufwändigen Dioramen und Darstellungen längst vergangener Zeiten weiß Weißenseel humorvoll und viel zu erzählen. Dabei weißt er auf die Schicksale der Soldaten und deren Familien hin und vergisst nicht zu mahnen, wie sinnlos die Kriege gewesen sind. Weißenseel sagt immer wieder: „Die einfachen Soldaten müssen ihren Kopf hinhalten für politische Entscheidungen, damals wie heute“. Im Freigelände ist der größte einmotorige Doppeldecker der Welt zu sehen, eine Antonow AN-2, die auch bestiegen werden darf. Insgesamt sind rund 20000 Exponate, darunter 250 Rad-, Ketten-, Wasser- und Luftfahrzeuge zu sehen, auch für Besucher, die nicht technisch interessiert sind. Natürlich sind alle Waffen entmilitarisiert. Unter anderem sind im Museum 15000 Feldpostbriefe deponiert, die mitunter exklusiven Exponate werden thematisch präsentiert: Lazarett, Gasschutz, Kommunikation, Bunkerleben und Bunkertechnik sowie Trümmerfrauen sind Stationen auf der Tour. Aber nicht nur Kriegsgegenstände, sondern auch ehemaliges Dorfleben ist dort zu besichtigen. Eine alte Dreschmaschine, Wohnräume und Hofleben längst vergangener Zeiten. Nach knapp zwei Stunden endete die spannende und aufklärende Erlebnisführung. So war der Spätnachmittag im militärgeschichtlichen Museum für viele Teilnehmer auch gleichzeitig eine Mahnung. Vereinsvorsitzender Rainer Hawelka bedankte sich für die Führung mit einem Geschenk. Anhand der Fragen war festzustellen, dass die Schallfelder Feuerwehrleute über die vielseitigen Themen erstaunt waren und mit zahlreichen neuen Erkenntnissen das Museum verließen. Der Abend endete in einer Gastwirtschaft mit einem Kameradschaftsessen. Dort plauderte Günter Weißenseel aus dem Nähkästchen und beantwortete zahlreiche Fragen.
Von: Lothar Riedel, für die Freiwillige Feuerwehr, Schallfeld