Bis heute ist FAG Hauptkunde des ausgegründeten Unternehmens, das aber längst nicht mehr allein in der ehemaligen Werkstatt innerhalb des FAG-Werksgeländes arbeitet, sondern seit 1999 im Maintal ein eigenes Firmengebäude mit Werkstatt betreibt.
Im Jahr 2002 ist Steinhardt als Geschäftsführer und Gesellschafter ausgeschieden, haben Roland und Matthias Wolfrum sowie Ralf Schindelmann als geschäftsführende Gesellschafter das Ruder übernommen. Ihr Ziel: unabhängiger von FAG werden, weitere Kunden in der Region zu gewinnen. Inzwischen ist HST als Dienstleister bei allen großen Metallbetrieben in Schweinfurt im Geschäft.
HST ist ein Spezialist für Förder- und Schweißtechnik, bietet aber auch Metallbearbeitung und den Vorrichtungsbau an. Dabei sei die Fähigkeit, sehr schnell Einzelstücke zu liefern, eine der Stärken des Unternehmens, sagt Roland Wolfrum. Dabei komme HST zugute, dass man nach wie vor die Infra-Struktur von FAG, beispielsweise für das Härten mitnutzen könne.
Als Steinhardt begann, zählte seine junge Firma 20 Mitarbeiter. Seitdem ist die Zahl der Beschäftigten kontinuierlich gewachsen. 68 sind es heute, von denen noch 15 aus der Ausgründungszeit stammen.
Wenn sie in den Ruhestand gehen, sollen sie durch Eigengewächse ersetzt werden. Darum ist die Zahl der Auszubildenden mit zwölf sehr hoch, das entspricht einer Ausbildungsquote von 18 Prozent. Für Roland Wolfrum ist die eigene Ausbildung aber auch wichtig, um sich von anderen Dienstleistern abheben zu können. Auch aus diesem Grund hat er auch ein Umweltmanagement eingeführt, das nach der DIN EN ISO 14001 zertifiziert wurde.
Der Umsatz ist parallel zur Zahl der Beschäftigten gewachsen und lag im Jahr 2002 bei 4,2 Millionen Euro. Dabei verspürt auch HST die schwierige wirtschaftliche Lage.
Viel Spielraum, die Preise zu senken, sieht Wolfrum nicht, liegt doch der Personalkostenanteil des Dienstleisters zwischen 60 und 70 Prozent. Bereinigt sind die Konflikte mit der IG Metall - Steinhardt wollte im Jahr 2000 die Lohnsteigerung nur bei verlängerter Arbeitszeit zahlen - durch den Abschluss eines Haustarifvertrages.
Es gibt eine Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenskapital und eine zusätzliche Altersversorgung.