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THEATER
Aus dem Nichts
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 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:27 Uhr

Die 53. Spielzeit beginnt jeweils um 19.30 Uhr am Samstag, 28. September (Schauspielmiete BLAU und freier Verkauf) und am Sonntag, 29. September (Schauspielmiete ROT und freier Verkauf) mit der Tourneepremiere des Politthrillers „Aus dem Nichts“ nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin. In der Inszenierung von Miraz Bezar für das Euro-Studio Landgraf spielen unter anderem Anna Schäfer, Mathias Kopetzki und Christian Meyer.

„Aus dem Nichts“ ist ein meisterhafter Rachethriller vor dem Hintergrund der deutschen NSU-Morde, der auf ein provozierendes Ende hinausläuft. Die Parallelen zur Mordserie von Uwe Mundlos, Uwe Bönhardt und Beate Zschäpe sowie zum anschließenden NSU-Prozess liegen auf der Hand. Die rechtsradikalen Terroristen ermordeten mutmaßlich zehn Menschen und verübten Raubüberfälle und Sprengstoffanschläge. Die Polizei tappte jahrelang im Dunkeln und suchte im Umkreis der traumatisierten Opfer nach den Tätern, oder – noch schlimmer – machte die Opfer zu Tätern. Niemand vermutete die Täter im rechten Milieu.

2017 machte der auch international renommierte Hamburger Filmemacher Fatih Akin einen Film über rechtsextremistische Morde in Deutschland aus Sicht der Opfer und Hinterbliebenen. Jetzt geht der brandaktuelle Stoff über den Umgang des deutschen Rechtsstaats mit Opfern und Tätern nationalsozialistischer Verbrechen als Bühnenstück auf Tournee – mit der Tourneepremiere im Schweinfurter Haus.

Es ist eine Geschichte, die man nie erleben möchte, ein emotionales Drama über Verlust und Trauer, das noch lange beschäftigt: An einem Nachmittag bringt Katja ihren kleinen Sohn Rocco ins Büro ihres deutsch-kurdischen Mannes Nuri. Als sie am Abend zurückkehrt, sind beide tot. Eine vor dem Büro deponierte Nagelbombe hat alles zerfetzt.

Katjas Welt hat sich aus dem Nichts heraus für immer verändert. Vor dem Anschlag hatte sie am Tatort eine junge Frau gesehen, die ihr mit einem schwarzen Behälter bepacktes Fahrrad an einer Laterne abstellte. Doch statt diese Spur zu verfolgen stürzt sich die Polizei lieber auf Nuris Dealer- bzw. Gefängnis-Vergangenheit und ermittelt im Rotlichtmilieu. Dann gehen ihnen zufällig die wahren Täter ins Netz. Hauptverdächtig ist das Neonazipärchen Möller.

Aber der Prozess entwickelt sich anders als Katja erhofft. Obwohl ihr Anwalt Danilo von einer wasserdichten Beweislage ausgeht (in der Garage des Paares werden alle Bestandteile für den Bau einer Bombe gefunden), gelingt es dem Verteidiger der Angeklagten durch eine perfide Verteidigungsstrategie, die eindeutigen Indizien in Frage zu stellen und den Prozess zu deren Gunsten zu entscheiden: Die Möllers werden aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Gedemütigt und entsetzt beschließt Katja, das Gesetz selbst in die Hand nehmen. „,Aus dem Nichts‘ zieht den Zuschauer in einen seelischen und moralischen Konflikt von schier antiker Wucht hinein.“ (Ursula März, www.zeit.de 22.11.2017).

Vorverkauf ab Samstag, 27. Juli, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – oder Internet: www.theater-schweinfurt.de

 
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