Wäre sie ein Mensch, dann wäre die Trinkwasserleitung in der Rügshöfer Straße in Gerolzhofen längst in Rente geschickt worden. Seit dem Jahr 1950 liegt die Grauguss-Leitung mit einem Rohrdurchmesser von 125 Millimetern dort bereits im Boden. Und tatsächlich ist die Leitung seit einigen Jahren außer Betrieb, nachdem sie im Bereich der Abfahrt Gerolzhofen-Nord an der B 286 beschädigt worden war. Anschließend ist sie nie mehr in Betrieb gegangen, erklärt Gerolzhofens Bürgermeister Thorsten Wozniak auf Nachfrage dieser Redaktion.
Seither existiere nur noch eine Wasserleitungsverbindung vom Ortsteil Rügshofen nach Gerolzhofen. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, beabsichtigt die Stadt nun, die alte Wasserleitung komplett stillzulegen und entlang der bisherigen Trasse – von der Einmündung zum Bischwinder Weg in Rügshofen bis zur Friedhofskapelle in Gerolzhofen – eine neue Wasserleitung zu verlegen. Diese soll auch größer ausfallen als die bisherige. Vorgesehen ist ein Rohr mit einem Durchmesser von 160 Millimetern, so Wozniak.
Spülbohrung verhindert Aufreißen des Asphalts
Um die Beeinträchtigungen für den Straßenverkehr durch die Bauarbeiten möglichst gering zu halten, sollen im Bereich der B 286-Abfahrt die Bundesstraße und die Rügshöfer Straße per Spülbohrung unterquert werden. So muss die Straße nicht aufgerissen werden.
Die Hausanschlüsse werden laut Bürgermeister, sofern noch nicht geschehen, im öffentlichen Bereich bis zur Grundstückgrenze auf Kosten der Stadt neu hergestellt. Im privaten Bereich müssen die Eigentümer die Kosten zahlen, erklärt Wozniak. Die neue Wasserleitung soll bis August fertiggestellt sein.
Die Arbeiten auf der Baustelle haben in der vergangenen Woche bereits begonnen. In der Woche vor Pfingsten, war dort zu erfahren, sollen die Erdarbeiten im größeren Umfang starten. Verlegt wurde zwischenzeitlich bereits eine behelfsmäßige Wasserleitung, um die angrenzenden Anwesen auch während der Bauphase mit Wasser versorgen zu können.