Di., 3. März, 17 Uhr Die 1822 erschienene Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ gilt als Höhepunkt musikalischer Prosa und ist beispielhaft für die Spätromantik. Henning Westphal liest eine stark gekürzte Fassung dieser luftig-leichten Liebesgeschichte. „Du Taugenichts“ nennt der Vater, seines Zeichens Müller, eines schönen Frühlingstages seinen hinter dem Ofen hockenden Sohn und empfiehlt ihm, auch einmal in die Welt hinaus zu gehen. Dem jungen Mann ist das nicht unrecht, er nimmt seine Geige von der Wand, schlendert zum Dorf hinaus und singt alle vier Strophen von „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“. Als Joseph von Eichendorff den „Taugenichts“ veröffentlichte (1826), war er 38 Jahre alt. Eichendorff schildert die Abenteuer des jungen und naiv-sorglosen Taugenichts, der einzig mit seiner Geige im Gepäck in die Welt zieht und dabei sein Liebesglück findet.
Fr., 6. März, 19.30 Uhr Virtuose Klavierquintette von Schostakowitsch und Schumann stehen mit Katharina Diephold (Violine), Christiana Nobach (Violine), Gottfried Elsas (Viola), Andreas Ferbert (Violoncello) und Christian Elsas (Klavier) auf dem Programm. Das Repertoire für Klavierquintetts ist überschaubar, zwei herausragende Klavierquintette dieser Gattung werden präsentiert. „Ein Werk voller Kraft und Frische“ nennt Clara Schumann das Klavierquintett Es -Dur op. 44 von Robert Schumann. Fast 100 Jahre später komponierte Dmitri Schostakowitsch mit dem Klavierquintett g-Moll op. 57 das einzige Werk dieser Gattung.
Do., 12. März, 17 Uhr Ein Vortrag mit Bildern und Musikbeispielen mit Bettina Gößling findet anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven statt. Über das Jahr wird dem großen Komponisten immer wieder eine Hommage erwiesen. Vor allem wird dies mit seiner Musik getan. Trotz einer völligen Ertaubung und vieler weiterer Schicksalsschläge gelang es Ludwig van Beethoven wie noch keinem Menschen vor ihm, die Welt der Musik vollkommen zu erneuern. Bettina Gößling erkundet Höhepunkte seiner großartigen Kompositionskunst wie die 5. Symphonie, die „Ode an die Freude“ und das 4. Klavierkonzert.
Do., 19. März, 16 Uhr Marianne Jauernig-Revier liest Elisabeth R. Hagers „Fünf Tage im Mai“. In einem kleinen Ort im österreichischen Tirol bilden die aufgeweckte Illy und ihr Urgroßvater ein eingeschworenes Gespann. Mit großer Leichtigkeit erzählt die Autorin in fünf Kapiteln und über zwei Jahrzehnte hinweg von einem bestimmten Maitag und somit über verschiedene Lebensphasen von Illy. Mittelpunkt der Geschichte ist neben der ersten, unglücklichen Liebe Illys vor allem der Urgroßvater, der seine Urenkelin bedingungslos liebt und sie gegen alle Fährnisse unterstützt. Ein Buch, das warmherzig und hoffnungsvoll von Verlust und Abschied erzählt.
Di., 24. März, 19.30 Uhr Tomoko Ogasawara eröffnet die Reihe zu Ehren von Ludwig van Beethoven. Sie spielt dessen drei letzte Klaviersonaten op. 109, 110 und 111 auf dem Steinway-Flügel. Die in Bamberg und Freiburg lebende Pianistin studierte zunächst in ihrer Geburtsstadt Tokyo, um dann für das Solistenexamen ihre musikalische Ausbildung in Berlin und Freiburg i. Br. fortzusetzen, die sie mit Auszeichnung abschloss und die ihr den ersten Preis beim deutschen Hochschulwettbewerb einbrachte. Tomoko Ogasawara gastiert regelmäßig auf den Bühnen der internationalen Musikwelt solistisch und mit Orchestern. Sie konzertierte u. a. zusammen mit Albrecht Mayer, Jörg Widmann und Tabea Zimmermann. Ihre musikalische Erfahrung vermittelt Tomoko Ogasawara derzeit an der Hochschule für Musik Freiburg i. Br. und auf Meisterkursen in Japan, Deutschland und Frankreich.
Fr., 27. März, 19.30 Uhr „Die schöne Müllerin“ ist ein großer Liederzyklus über eine unglückliche Liebe, die uns bis heute berührt. Nur ein Gedanke beherrscht den jungen Müllerburschen: „Die geliebte Müllerin ist mein!“ Aber das sagt er nicht ihr, sondern dem Bach, seinem treuen Weggefährten, der ihn am Ende in sich aufnehmen wird. Die schöne Müllerstochter weiß nichts von all der Liebe, Hingabe und Verzweiflung. Sie wählt den Jäger für sich aus. Wir werden Zeuge der seligen und unseligen Gefühlsstürme im jungen Burschen. Sebastian Köchig (Tenor) und Michael Lörcher (Klavier) stellen das Werk vor, das neben der „Winterreise“ den Höhepunkt der Gattung Liederzyklus im 19. Jahrhundert bildet.
So., 29. März, 17 Uhr, Clubraum Die Schriftstellerin Frederike Frei und die Typografin Betina Müller verbindet seit Jahren eine Leidenschaft, die ohne Loki Schmidt nicht zustande gekommen wäre. Loki Schmidt hatte bereits 1976 das Kuratorium zum Schutz gefährdeter Pflanzen gegründet; 1980 startete sie die Aktion „Blume des Jahres“, um auf besonders gefährdete Pflanzen aufmerksam zu machen. Bis heute kürt die Loki-Schmidt-Stiftung pro Jahr eine Blume. Sobald die Wahl bekannt gegeben ist, fasst Frederike Frei die Schönheit der jeweiligen Blume in ein Gedicht. Betina Müller, bis vor kurzem Professorin an der Potsdamer Hochschule für Design, bringt das Gedicht dann zurück in die Form der Blume. Klingt kompliziert, erschließt sich aber beim Betrachten der schwarz-weißen Blumenportraits. Die Ausstellung ist vom 29. März bis 26. April täglich von 9 bis 18 Uhr im Clubraum und in der Eingangshalle zu sehen.