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SCHWEINFURT
Auf dem Weg zum Bürgerrathaus
Im Inneren des Kassengebäudes am Rathaus geht viel Raum durch das architektonisch gleichwohl reizvolle Atrium verloren. Für eine moderne Büronutzung ist das unpraktisch. Das Gebäude soll abgerissen und neu gebaut werden, da es vor allem an der Fassade große Schäden hat.
Foto: Oliver Schikora | Im Inneren des Kassengebäudes am Rathaus geht viel Raum durch das architektonisch gleichwohl reizvolle Atrium verloren. Für eine moderne Büronutzung ist das unpraktisch.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:10 Uhr

Im vergangenen Jahr war es die große Überraschung bei den Haushaltsberatungen: der geplante Abriss und Neubau des Kassengebäudes der Stadt hinter dem neuen Rathaus, im Volksmund Stadtkasse genannt. Hatte 2017 sich unter anderem Frank Firsching (Linke) noch geärgert, bei den Haushaltsberatungen aus seiner Sicht überraschend mit der Idee konfrontiert zu werden, gab es dieses Jahr kaum Widerspruch.

Mit acht bis zehn Millionen Euro wird der Neubau beziffert, bis Mitte 2022 soll die Baumaßnahme über die Bühne gegangen sein. Eine konkrete Planung wurde bisher noch nicht vorgestellt, die Zeichnungen von Baureferent Ralf Brettin sollten auch ausdrücklich nur eine Kubatur andeuten: allerdings eine deutlich größere als bisher, die Verwaltung liebäugelt mit sieben Stockwerken, bisher sind es viereinhalb.

Ein neues Bürgerrathaus

Finanzreferentin Anna Barbara Keck erklärte, man wolle die Gelegenheit nutzen, nicht nur ein effizientes, nachhaltiges und energetisch saniertes, modernes Bürogebäude zu bauen, sondern auch ein „Bürgerrathaus“ entwickeln. Sprich, der Service für die Schweinfurter im Kontakt mit dem Rathaus soll noch besser und komfortabler werden als er ohnehin schon ist. Die Verwaltung möchte auch eine Zentralisierung von Außenstellen – wo es sinnvoll ist – erreichen. Einige Abteilungen seien über die Stadt verstreut verteilt, bei manchen, wie zum Beispiel der Tiefbauabteilung des Bauamtes, sei es sinnvoll, das wieder im Rathaus zu bündeln.

Ralf Brettin schilderte die bekannten Probleme des von einem Bauzaun umgebenen Gebäudes. Zuerst habe man an der Naturstein-Fassade festgestellt, dass die Metall-Halterungen marode seien. Schnell sei klar geworden, dass nur eine energetische Sanierung der Fassade inklusive Fenster sinnvoll sei. Das jetzige Kassengebäude ist aber auch nicht barrierefrei, hat keinen Aufzug und ist schlecht ans Rathaus angebunden. Dazu verwies Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) auf das große Atrium, das sehr viel Raum verschenke.

Nicht vollkommen überzeugt vom neuen Konzept „Bürgerrathaus“ ist Georg Wiederer (FDP), der die vorgestellten Planungen und Zahlen als „nebulös“ empfand. Die Einwohnerzahl der Stadt sinke langfristig, die Digitalisierung der Arbeit in der Verwaltung schreite voran – aus Wiederers Sicht ist fraglich, ob wirklich mehr Büroraum gebraucht wird.

 
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