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GRAFENRHEINFELD/SCHWEINFURT
Atomkraftgegner halten an Aktionen fest
Nun doch nicht am 31. Mai geht das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) vom Netz.
Foto: Anand Anders | Nun doch nicht am 31. Mai geht das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) vom Netz.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:51 Uhr
Auch wenn Betreiber E.ON das Produktionsende des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG) überraschend um wahrscheinlich drei Wochen verschoben hat (wir berichteten), halten die Kernkraftgegner an ihren geplanten Aktionen am 31. Mai fest. Das „Abschaltfest“ auf dem Marktplatz werde stattfinden, bekräftigte die veranstaltende BA-BI am Freitag in einer Mitteilung. Auch der nächtliche „Countdown“ vor dem Atommeiler werde heruntergezählt, sagte Babs Günther, die Vorsitzende des Aktionsbündnisses gegen Atomkraft, am Rande der DGB-Maifeier – als „Generalprobe“ für den tatsächlichen Abschalttermin.

Atomkraftgegner gehen mit dem Vorgehen von E.ON hart ins Gericht. Die BA-BI bezweifelt die Aussage des Energiekonzerns, dass die Entscheidung, das Produktionsende zu verschieben, erst am vergangenen Wochenende gefallen sei. Das Unternehmen hatte dies damit begründet, dass man wegen des milden Winters mehr Brennstoff zu Verfügung habe als ursprünglich geplant. „Die Begründung ist lächerlich“, wird der Landesvorsitzende der Grünen, Eike Hallitzky, zitiert: „Wenn der Betreiber eines AKW ernsthaft nicht weiß, wie lange sein Brennstoff noch reicht, dann muss ihm heute noch die Betriebserlaubnis entzogen werden. Mit Laufzeitverlängerungen spaßt man nicht.“

Auch der Schweinfurter Stadtrat Herbert Wiener (SPD) hält die Begründung des Betreibers für unglaubwürdig. Der Atomstrom aus Grafenrheinfeld werde zum überwiegenden Teil für den Antrieb von Maschinen und Anlagen verwendet und nicht zum Heizen. Damit habe ein milder Winter nur einen unbedeutenden Einfluss auf den Verbrauch.

In ihrer Mitteilung stellt die BA-BI die Frage, ob E.ON seine Macht gegenüber der Politik demonstrieren wolle in der Hoffnung, den Ausstiegsfahrplan der Bundesregierung ein weiteres Mal zu kippen. Etwas trotzig heißt es, dass man bei der Planung des „Abschaltfestes“ bereits von Anfang an auch den Aspekt einer Terminverschiebung berücksichtigt habe: „Mit taktischen oder vermeintlich betriebswirtschaftlichen Vorgehensweisen haben wir gerechnet.“

Die Veranstaltung beginnt am Sonntag, 31. Mai, um 13 Uhr auf dem Schweinfurter Marktplatz mit einem ökumenischen Gottesdienst. Eine Stunde später eröffnet die Schriftstellerin Gudrun Pausewang das Fest. Bis 22 Uhr treten unter anderem Willy Michl, Ex-Biermösl Hans Well, Andreas Kümmert und Mäc Härder auf. Dazwischen gibt es immer wieder Gesprächsrunden – etwa mit dem ehemaligen OB Kurt Petzold.

Um 23 Uhr wollen sich die Atomkraftgegner vor dem KKG in Grafenrheinfeld treffen, um die Minuten bis zum vermeintlichen Abschalten um Mitternacht herunterzuzählen. Dortiger Gastredner ist Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern.

 
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    bis das KKW wirklich abgeschaltet wird. Am 31. macht das ja nicht wirklich Sinn!
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