Das Herz ist ein wichtiges Zielorgan der Schilddrüse: Im Zusammenspiel mit anderen Mechanismen modelliert die Schilddrüse Herzleistung und Herzfrequenz. Bei einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen beobachtet man Herzrasen, Unruhe, Gewichtsabnahme. Bei einer Unterfunktion langsamen Puls, Leistungseinbuße, Gewichtszunahme. Beide Fehlfunktionen können zu – manchmal lebensbedrohlichen – Herzrhythmusstörungen führen, die häufigste ist das Vorhofflimmern bei Überfunktion.
Professor Hubert Seggewiß, Chefarzt der Medizinischen Klinik I des Leopoldina, erläutert unter anderem dieses fein abgestimmte Wechselspiel beider Organe in seinem Arzt-Patienten-Seminar „Herz und Schilddrüse“, am Mittwoch, 5. Juni, 18 Uhr im Leo-Vortragssaal im achten Stock. Die Beurteilung von Schilddrüsenfunktionsstörungen im Rahmen von Herzerkrankungen erfordert eine umfassende Diagnostik, bei der Therapie geht es hinsichtlich der Wechselwirkungen um exakt austarierte Dosierungen von Herzmedikamenten und Schilddrüsenhormonen.