"Die Schulter als eines unserer komplexesten Gelenke ermöglicht einen großen Bewegungsradius, ist aber auch anfällig für Krankheiten und Verletzungen." Beim Arzt-Patienten-Seminar in der Geomed Kreisklinik referierte Dr. Matthias Blanke vor etwa 40 Besuchern über neue und moderne Behandlungsmöglichkeiten der menschlichen Schulter.
"Nahezu ein Drittel der Bevölkerung hat einmal in seinem Leben Schulterbeschwerden", sagte der Chefarzt der Klinik für Orthopädie/Unfallchirurgie und Endoprothetik am Gerolzhöfer Krankenhaus sowie am Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt. Von Schmerzen im Schultergelenk seien Frauen häufiger betroffen als Männer.
Blanke ging auf die Beschwerdebilder des Schultergelenkes ein. Hierzu gehört das Auskugeln, was an der Schulter aufgrund der besonderen Anatomie im Vergleich zu anderen Gelenken häufiger passiert. Vor allem jüngere Menschen seien betroffen. "Ältere ziehen sich im Rahmen von Sturzereignissen eher Knochenbrüche zu", so der Arzt. Durch moderne Therapieverfahren sei die operative Versorgung minimalinvasiv möglich und gewährleiste eine rasche Funktionsfähigkeit mit langfristigem gutem Ergebnis.
Bestandteile seines Vortrages waren ferner Verschleißerscheinungen wie das sogenannte Impingement (Engpasssyndrom) sowie die Arthrose. Neben den bewährten operativen Verfahren gebe es hier mittlerweile erfolgsversprechende alternative Therapieansätze. "Beschwerden des Schultergelenkes sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden", riet der Schulterspezialist den Zuhörern. Zwar könne anders, als bei den von ihm betreuten Profisportlern, zunächst eine konservative Therapie erfolgen. Bei dauerhaftem Fortbestehen der Beschwerden sollte aber ein Schulterspezialist hinzugezogen werden.
Nach seiner Erfahrung lassen sich verschleppte Probleme meist nur noch durch komplexe und aufwändige Verfahren in Ordnung bringen.