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GRETTSTADT
Arnold: Kreis-CSU muss zulegen
Von unserem Mitarbeiter Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 25.06.2013 17:53 Uhr

Ein gefährlicher Gegner für die Kreis-CSU ist bei der Kreistagswahl 2014 das Duo Hare-Niemeyer: Arthur Arnold, Noch-Vorsitzender der Kreistagsfraktion, erinnerte bei der Aufstellung der 60 Personen starken Kandidatenliste daran, dass am 16. März 2014 die Wahlergebnisse nicht mehr nach dem d'Hondtschen-Verfahren wie 2008 ermittelt werden, sondern gemäß dem Proporzverfahren „Hare-Niemeyer“, das kleine Parteien stärker berücksichtigt.

Da liegt für die bisherige Mehrheitsfraktion der Hund begraben: „Schon beim letzten Ergebnis hätten wir heute keine Mehrheit mehr“, warnte Arnold. Damals hatte die CSU weniger als 50 Prozent der Stimmen, aber mit 31 Sitzen die Mehrheit im Kreistag geschafft. Schlussfolgerung des Euerbachers, der selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auf Kreisebene antritt (wir berichteten): „Wir müssen zulegen.“

Dies, obwohl 2014 manch bewährtes Zugpferd der CSU ausgeschirrt sein wird: Außer Arnold, der sich auf die Bürgermeisterwahl in Euerbach konzentrieren will, fehlten weitere bekannte Namen wie etwa Paul Heuler (stellvertretender Landrat), Peter Heusinger (Ex-Fraktionschef), Hans Mock, Lieselotte Feller, Bruno Strobel (allesamt Vertreter im Kreisausschuss) oder Kilian Hartmann auf der Liste. Insgesamt scheiden 14 amtierende Kreisräte freiwillig aus. Ohnehin hatte die CSU nach dem Landratssieg von Florian Töpper (SPD/Grüne) und dem ausgetretenen Tassilo Leitherer ihre Mehrheit im Februar verloren.

Rechnet man zu denjenigen, die freiwillig verzichten, auch die Stimmenanteile des verstorbenen Michael Herterich (Dittelbrunn) ein, muss die Kreis-CSU potenziell fast ein Drittel ihrer Gesamtstimmenzahl von 2008 ausgleichen: Nicht nur für die Kreisvorsitzende Anja Weisgerber (Schwebheim) ist der jetzt vollzogene Generationswechsel daher „Herausforderung und Chance“.

Den Spitzenplatz nimmt Staatssekretär und Bezirksvorsitzender Gerhard Eck (Donnersdorf) ein, gefolgt von drei Frauen: der Kreisvorsitzenden Weisgerber, der Bezirksrätin Christine Bender (Kolitzheim) sowie Wernecks Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl. Dann kommt Stadtlauringens Bürgermeister Friedel Heckenlauer, der manchen als künftiger starker Mann in der Kreistagsfraktion gilt.

Arthur Arnold erinnerte in seiner Rede staatsmännisch an die Ausgangslage. SPD-Landrat Töpper brauche die CSU-Fraktion, aber auch umgekehrt: „Wir sind auf eine sachbezogene, fraktionsübergreifende Zusammenarbeit angewiesen.“ Der Landkreis stehe dank Vorgänger Harald Leitherer gut da. Auch wenn der „junge Herr Leitherer“ aus der Kreistagsfraktion ausgeschieden sei, gehe nach wie vor nichts ohne die (derzeit 30) Stimmen der CSU, vor allem aber nichts ohne die Gemeinden. Als wichtige Themen nannte Arnold die Weiterentwicklung des ÖPNV mit der Stadt, den Energiesektor mit dem Wegbruch der Gewerbesteuereinnahmen aus dem Kernkraftwerk, Konversion und Kulturpolitik, nötige Investitionen in Schulen und Krankenhäuser: Die Erwähnung der roten Zahlen der Geomed-Klinik sorgten kurz für Unruhe aus Gerolzhöfer Richtung.

Ohne große Debatte erhielt die Liste 150 Ja-Stimmen von 167 Stimmberechtigten. Das harmonische Bild wurde nur kurz getrübt, als es um die Besetzung von Listenplatz zwölf ging: Dafür bewarb sich Oberwerrns Ortsverbandsvorsitzender Norbert Hart, zugleich dessen Bürgermeisterkandidat unter dem Dach der CWVO. Widersacher war Martin Pensel, der der Niederwerrner CSU vorsteht und den größten Gemeindeteil unterrepräsentiert sah, wenn sich schon auf dem siebten Platz der Oberwerrner Sebastian Witzel befände. Die Niederwerrner CSU sucht pikanterweise derzeit einen eigenen Bewerber fürs 2014 frei werdende Bürgermeisteramt. Die Kampfabstimmung entschied Hart mit 110 Unterstützern klar für sich. Der mehr indigniert als überrascht wirkende Pensel kam auf Platz 33.

Anja Weisgerber sah mit dem Ergebnis fast alle Gesellschaftsschichten, Generationen und Gemeinden vertreten, auch wenn man sich offenkundig besonderen Schwung von CSU-Bürgermeistern verspricht, wie etwa dem Gerolzhöfer Thorsten Wozniak (Platz acht) und Willi Warmuth (Dittelbrunn, Platz neun). Man habe die Liste ausgewogen besetzt, trotz „Sand im Getriebe“ durch viele Ausscheider, fand Gerhard Eck.

Die Kreistagsliste der CSU für die Wahl am 16. März 2014

Die Kandidaten im Überblick: 1. Gerhard Eck (Donnersdorf, Kreisrat = K), 2. Anja Weisgerber (Schwebheim, K), 3. Christine Bender (Kolitzheim), 4. Edeltraud Baumgartl (Werneck, K), 5. Friedel Heckenlauer (Stadtlauringen, K), 6. Martina Gießübel (Grafenrheinfeld, K), 7. Sebastian Witzel (Niederwerrn), 8. Thorsten Wozniak (Gerolzhofen), 9. Willi Warmuth (Dittelbrunn), 10. Georg Brückner (Schonungen), 11. Wolfgang Widmaier (Gochsheim), 12. Norbert Hart (Niederwerrn), 13. Frank Bauer (Stadtlauringen), 14. Nadine Friedrich (Kolitzheim, K), 15. Walter Weinig (Grafenrheinfeld, K), 16. Margit Götz (Röthlein, K), 17. Nicole Weissenseel (Donnersdorf), 18. Reinhold Stahl (Poppenhausen, K), 19. Ulrich Werner (Bergrheinfeld), 20. Barbara Göpfert (Stadtlauringen, K), 21. Ingo Göllner (Üchtelhausen, K), 22. Günther Jakob (Wasserlosen, K), 23. Gertraud Göb (Werneck, K), 24. Gabriele Jakob (Euerbach), 25. Lothar Zachmann (Dingolshausen, K), 26. Thomas Hemmerich (Geldersheim, K), 27. Thomas Siepak (Grettstadt), 28. Richard Köth (Schwanfeld), 29. Jürgen Bandorf (Sennfeld), 30. Klaus Schenk (Donnersdorf), 31. Michael Geck (Sulzheim), 32. Barbara Wiederer (Wipfeld), 33. Martin Pensel (Niederwerrn), 34. Matthias Ruß (Frankenwinheim), 35. Wolfgang Anger (Lülsfeld), 36. Martin Schramm (Schonungen), 37. Alexander Pfeuffer (Werneck), 38. Beate Glotzmann (Gerolzhofen), 39. Thomas Stadler (Gochsheim), 40. Otto Kremling (Waigolshausen), 41. Harald Ach (Donnersdorf), 42. Annemarie Lutz (Dittelbrunn), 43. Jürgen Rebhann (Oberschwarzach), 44. Bernhard Wolf (Grettstadt), 45. Corinna Pabst (Poppenhausen), 46. Markus Reuß (Gerolzhofen), 47. Dominik Zeißner (Wasserlosen), 48. Elena Lategahn (Dittelbrunn), 49. Peter Zeißner (Wipfeld, K), 50. Emil Heinemann (Sennfeld), 51. Michaela Wettering (Niederwerrn), 52. Katharina Graf (Kolitzheim), 53. Daniel Oestreicher (Werneck), 54. Isabella Rückert (Röthlein), 55. Volker Karb (Schwebheim), 56. Markus Schäfer (Schonungen), 57. Martin Schlör (Geldersheim), 58. Bernhard Sauer (Werneck), 59. Birgit Krais (Gerolzhofen), 60. Ingrid Greipel (Schonungen).

Arnold: Kreis-CSU muss zulegen
Arnold: Kreis-CSU muss zulegen
Aufbruch in die “Post-Leitherer-Ära“  und die Zeit nach dem Kreistagsfraktionsvorsitzenden Arthur Arnold (unten links): Die CSU Schweinfurt-Land präsentierte in Grettstadt insgesamt 60 Köpfe für die Kreistagswahlen 2014.   FOTO Uwe Eichler
Foto: Uwe Eichler | Aufbruch in die “Post-Leitherer-Ära“ und die Zeit nach dem Kreistagsfraktionsvorsitzenden Arthur Arnold (unten links): Die CSU Schweinfurt-Land präsentierte in Grettstadt insgesamt 60 Köpfe für die ...
 
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    Wichtig ist bei manchen Staatsdienern viele Pöstchen und Ämter zu haben ohne die dann daraus anfallenden Aufgaben ordentlich abzuarbeiten. Bei den zwei obengenannten CSU Größen ist das anscheinend kein Problem. ZB. Herr Eck war in einer Kreistagssitzung auch wieder mal anwesend, er saß teilnahmslos auf seinem Platz und schrieb anscheinend an seiner nächsten zu haltenden Rede als MdL. Für ihn kein Problem da sein Fahrer schon auf den Staatssekretär gewartet hat. Bei seiner Besoldung kann er sich ja auch eine gute Sekretärin leisten auch wenn jetzt seine Frau nicht mehr auf der Lohnliste steht. Liebe Wähler am 14 .03.2014 ist Wahltag, schauen sie sich die Kandidaten genau an bevor sie solche Leute wählen die schon mehrere Posten haben. Bei der CSU ist wohl aber alles unmögliche möglich. traurig traurig
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  • Ingrid Jahnel + Bernd Jahnel
    wie wollen Sie die vielen CSU Posten z B €U Abgeordnete, MdB, Mutter & Kreisrätin SW etc ,
    bzw CSU MdL, bay. Staatsekretär, Kreisrat SW etc
    denn wirklich tatsächlich ausfüllen ?
    Müssen da nicht evtl. Familienangehörige auf Staatskosten etc angeheuert werden ?
    Bei solcher CSU Ämter- Ansammlung !
    Gibts im Jahr unter neuen SPD Landrat SW auch nur 2 Kreistagssitzungen ?
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