
Eine Voraussetzung für den Erwerb des Schulprofils "Inklusion" im Bereich der Mittelschulen ist, dass regelmäßig mindestens zehn Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischem Förderbedarf an der Schule unterrichtet werden. "Aktuell werden an der Mittelschule Bergrheinfeld 26 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet", erklärte Rektor Detlef Haas in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.
Als Pflicht- und damit Sprengelschule ermöglicht die Mittelschule mit Profil "Inklusion" einen wohnortnahen und inklusiv ausgerichteten Lernort für alle Kinder und Jugendlichen. Im Mittelpunkt stehe das gemeinsame Lernen von- und miteinander.
"Durch dieses Schulprofil bekommen wir mehr Personal", betonte der Rektor. In der Mittelschule würde eine Lehrkraft für Sonderpädagogik (Fachrichtungen Lernen, Sprache oder Verhalten) mit 14 Lehrerstunden direkt an die Profilschule abgeordnet. Dazu käme noch eine Vollzeitkraft aus der Mittelschule mit 27 Stunden.
Beratung von Lehrkräften
Ihre Aufgaben seien beispielsweise die Beratung von Lehrkräften und Erziehungsberechtigten sowie der Kinder und Jugendlichen, Diagnostik oder Förderung. Für das Profil müssten einige Bedingungen erfüllt werden, so Haas. Die Lehrerkonferenz und der Elternbeirat hätten bereits zugestimmt, das Schulforum ebenso. Einverstanden sein müsse auch der Schulaufwandsträger.
Bürgermeister Ulrich Werner informierte, dass die Bergrheinfelder Grundschule bereits seit 2013 das Schulprofil "Inklusion" besitze. Insgesamt sei dies eine große Hilfe für die Kinder. Bauliche Veränderungen an den Gebäuden müssten nicht vorgenommen werden.
Auf Nachfrage erklärte Haas, dass Eltern frei entscheiden dürfen, ob ihr Kind eine Förder- oder eine Regelschule besucht. Bei einer Aufnahme müsse der Sachaufwandsträger gefragt werden. Im Ganztagesgebäude sei die Schule barrierefrei. Für Streitfälle gebe es eine Schiedsstelle an der Regierung von Unterfranken. Einstimmig plädierte der Gemeinderat für das Schulprofil "Inklusion".
Pauschal abgerechnet werden soll ab kommendem Jahr die Nutzung gemeindlicher Einrichtungen durch die Vereine. Bürgermeister Werner sagte vorab, die Gemeinde unterstütze die Vereine beispielsweise bereits durch die freiwillige Jugendförderung, Pauschalzuschüsse oder jährlich durch rund 1500 Arbeitsstunden von Bauhofmitarbeitern. Patrizia Schwarzer, Bauamtsleiterin, nannte Beispiele für die künftige pauschale Abrechnung. So würden gemeindliche Einrichtungen wie Zehnthof, Wad oder Rathausplatz Garstadt für Vereinsveranstaltungen kostenlos zur Verfügung gestellt. Pauschal abgerechnet würden künftig Wasser, Abwasser und Strom, mit Ausnahme der Kirchweih, wo es nach tatsächlichem Verbrauch geht. Der Bürgermeister wird die Vereine bei der nächsten Vereinsvorständesitzung informieren.
Vollsperrung der Staatsstraße
Das Staatliche Bauamt Schweinfurt plant eine Erneuerung der Fahrbahndecke der Staatstraße 2270 zwischen Hergolshausen und dem Kreisverkehr Bergrheinfeld-Süd. Die Arbeiten umfassen eine Strecke von rund vier Kilometern und beinhalten den Umbau der Einmündung der Kreisstraße SW 22 in Richtung Garstadt. Die Bauarbeiten erfordern eine Vollsperrung der Staatsstraße von Mitte Mai bis Ende Juli 2025. Eine Umleitung führt über Ettleben, Werneck und Waigolshausen.
Dies führte zu einer Anfrage von Marco Gessner, Gemeinderat aus Garstadt. Er bemängelte, dass diese Sperrung nicht vorab den Bürgern mitgeteilt wurde. Gerade die Sperrung ab Mitte Mai würde für massive Umsatzeinbußen beim Spargelbauern führen, dem dann die Laufkundschaft fehle. Deshalb sollte die Sperrung später erfolgen. Bürgermeister Werner bestätigte, dass die Information durch das Staatliche Bauamt nicht gut gelaufen sei. Er werde nachfragen, inwieweit hier noch etwas erreicht werden könne.