Die Städtebauförderung stand zweimal auf der Tagesordnung des Schonunger Gemeinderats. Zum einen der anstehende Förderantrag für den Schonungen, zum anderen der für den Ortsteil Mainberg. Planer Artur Metz vom Büro FMP stellte ausführlich die Ideen für den Umgriff Bachstraße in Schonungen vor. In einem ersten Schritt soll ein neues Lager für den Tegut-Markt entstehen, damit das bisherige Lagergebäude abgerissen werden kann. Es soll einer "Straßen-Bypass-Lösung" weichen.
Daran knüpfen eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen an. Unter anderem schlägt Metz vor, den Brückenradius zwischen Rathaus und Lebenshilfe zu vergrößern. Zudem plädiert er für einen Kreisverkehr am Nadelöhr Bachstraße und B26. So würde das Linksabbiegen entfallen. Fünf Maßnahmen stehen für Schonungen auf der Förderliste für 2024, das Gesamtvolumen umfasst 440.000 Euro. Über einige der Detaillösungen wurde im Ratsgremium diskutiert, dabei ging es um Parkplätze, Bushaltestellen und um den richtigen Platz für die Vereins-Info-Tafeln.
In Mainberg ist die Städtebauförderung offensichtlich weiter. Ohne große Diskussion und ohne eigene Präsentation wurde der Bericht vorgetragen. Hier geht es in erster Linie um die Grundstraße. Insgesamt 180.000 Euro stehen im Antrag für das kommende Jahr. Davon entfallen alleine auf die Grundstraße 115.000 Euro. In beiden Fällen werden in den kommenden Jahren wesentlich höhere Kosten erwartet. In Mainberg überschreitet das Programm laut Planung 2025, in Schonungen 2026 die Eine-Million-Euro-Grenze.
Das Protokoll gibt's wie bisher erst in der Sitzung
Beim Ausbau schneller Internetverbindungen gilt die Regel, dass man Unternehmen, die auf eigenes Risiko Anschlüsse für die Bürger legen wollen, Vorrang vor Förderungen einräumt. In Schonungen sorgt dies für Unmut, weil einer der Anbieter die zugesicherten Geschwindigkeiten offensichtlich nicht liefert. Dieses Unternehmen hat sich nun erneut um den Ausbau in einem Ortsteil beworben. Den geballten Unmut über diese Firma brachten Ratsmitglieder deutlich zum Ausdruck.
Am Ende stimmten nur zwei Ratsmitglieder für den Antrag von Matthias Asbach. Er wünschte sich, das Sitzungsprotokoll deutlich früher zu erhalten, schlug einen Versand über das Ratsinformationssystem oder via E-Mail vor. Bis jetzt wandert die Niederschrift zu Beginn der öffentlichen Sitzungen durch die Reihen des Gremiums. Geschäftsleiter Gerald Schmitt erläuterte, warum sich die Verwaltung für die Beibehaltung der bisherigen Praxis wünscht. Die große Mehrheit folgte ihm.
Neue Grundschule soll einen Namen bekommen
In einem Ideenwettbewerb wird der Name für die neue Grundschule in Schonungen gesucht, die der Gemeinderat zu Beginn der Sitzung besichtigt hatte. Diesem Vorschlag der SPD-Fraktionsgemeinschaft folgten bis auf eine Gegenstimme alle Ratsmitglieder.
Einstimmig unterstützten alle Anwesenden auch die Idee der SPD-Fraktion, Wohnmobilstellplätze im Bereich des Alban-Parks zu errichten. Dazu erklärte Sebastian Lösch, dass das Segment "Wohnmobil-Tourismus" boomt. In seiner Stellungnahme nannte Bürgermeister Stefan Rottmann Stadtlauringen als Beispiel, wo das Unternehmen "Alpaca-Camping" die Vermarktung von Stellplätzen in der Gemeinde organisiert. Was in Schonungen machbar ist, soll jetzt die Verwaltung prüfen.
Weitere zwei Millionen Euro Stabilisierungshilfe
In Gedenken an die Reichsprogromnacht wird in Schonungen ein Gepäckstück im Umfeld des Bahnhofs abgestellt. Dies zählt zur Aktion Denkort, bei dem so an die Deportation jüdischer Bürger aus den Gemeinden Unterfrankens erinnert wird. Eines dieser Reisutensilien – Koffer, Rucksäcke Taschen – steht in der Kommune, aus der Jugend deportiert wurden, das Gegenstück erhält seinen Platz an dem Ort am Würzburger Hauptbahnhof, von wo die Züge in die Vernichtungslager abfuhren. Dort sind schon viele dieser "Gepäckstücke" zu sehen.
Schonungen erhält weitere zwei Millionen Euro aus der Stabilisierungshilfe, gab Bürgermeister Rottmann zum Ende der Sitzung bekannt. Insgesamt summiert sich die Unterstützung aus diesem Fördertopf des Freistaats auf rund elf Millionen Euro.