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Schweinfurt
Antöner Narrenelf: Der Politik zur Freude des Publikums den närrischen Spiegel vorgehalten
Mit einer gelungenen Mischung aus Tanz und Rede ist die Antöner Narrenelf in die Faschingssession 2024 gestartet.
Die erste Prunksitzung der Antöner Narrenelf in Schweinfurt in dieser Faschingssession.
So cool kann Männerballett sein.
Foto: Josef Lamber | Die erste Prunksitzung der Antöner Narrenelf in Schweinfurt in dieser Faschingssession. So cool kann Männerballett sein.
Heinrich Wullhorst
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:18 Uhr

Im bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrsaal von Sankt Peter und Paul am Schweinfurter Hochfeld verbreiteten die Antöner mehr als fünf Stunden lang Frohsinn und Heiterkeit.

Die Schülergarde sorgte als Eisbrecherin für erste Beifallstürme, ehe sich Lars Lang als Paukenversler auf die närrische Bühne wagte. Er nahm das Publikum mit auf eine politische Reise durch das vergangene Jahr. Da durfte der Atomstrom aus dem Ausland ebenso wenig fehlen, wie die Cannabis-Legalisierung und die Landtagswahl. Nach diesem Auftakt verzauberten die süßen Tanzmäuse im Alter von drei bis acht Jahren als Bienen und Grashüpfer das Publikum.

Vier Onkels können anstrengend sein

Nachwuchsbüttenrednerin Vivienne Brüger ist auch im wirklichen Leben das Patenkind des Sitzungspräsidenten Maurice Breitkopf. Bei ihrem allerersten Auftritt in der Bütt erlaubte sie einen Einblick in den Familienalltag: "Ich schwör’ Euch hier jetzt Stein und Bein, vier Onkels können anstrengend sein."

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Nachdem die Schülergarde das Publikum mit auf die Reise in den Zauberwald genommen hatte, strapazierte Peter Hausmann als "Exportschlager von der Mosel" das Zwerchfell der Narren im Saal. "Ich bin eine Mischung aus Bayerns Glanz und Preußens Gloria", bekannte er. Der Rentner berichtete aus einem Altenheim, in dem sechs Senioren mit fünf Gebissen Reise nach Jerusalem spielen. Selbstverständlich kommt ein Büttenredner selten ohne Seitenhiebe auf die Politik aus. Das Berliner Gruselkabinett habe den Haushalt verbockt und Wirtschaftsminister Robert Habeck sei der "Messias der Ahnungslosen".

Die traditionelle Figur im Antöner Fasching: Paukenversler Lars Lang.
Foto: Josef Lamber | Die traditionelle Figur im Antöner Fasching: Paukenversler Lars Lang.

Zum Ende der ersten Halbzeit sorgten die Tönis mit ihrer Mischung aus Rede und Gesang für mächtig Stimmung. Sie gingen mit ihrem Humor immer wieder dahin, wo es der Politik richtig wehtut. Dabei nahmen sie natürlich die Verkehrssituation in Schweinfurt aufs Korn: "Umleitung und der menschliche Verstand gehen bei uns nicht immer Hand in Hand." Das war ihr Fazit nach dem Baustellenchaos im vergangenen Jahr.

Die Schweinfurter Kolonialherren und Oberndorf

Bei dem Auftritt durfte der Bürgerentscheid über den Supermarkt in Oberndorf nicht fehlen. "Hier haben die Schweinfurter Kolonialherren die Oberndorfer Bevölkerung einfach überstimmt", stellten die Tönis mit einem Augenzwinkern fest.

Mit viel Schwung, den die Hauptgarde der Antöner auf die Bühne brachte, ging es in die zweite Halbzeit der Faschingssitzung. Ein närrisches Trio sorgte bei einem Präsidentenstammtisch dafür, dass das Publikum ein Gefühl dafür bekam, wie die Auswahl von Witzen geschieht. Ihre Erkenntnis: "Eigentlich ist es gar nicht schwer, ausreichend Humorvolles zu finden, in Schweinfurt gibt es schließlich genug Lachnummern."

Mit ihrem Tanz aus dem Zauberwald begeisterte die Schülergarde der Antöner das Publikum und den Elferrat.
Foto: Josef Lamber | Mit ihrem Tanz aus dem Zauberwald begeisterte die Schülergarde der Antöner das Publikum und den Elferrat.

Nachdem die Juniorengarde die Faschingsbegeisterten im Saal mit dem Leben der Adams Family konfrontiert hatte, berichtete Florian Dittert aus der Bütt über seine Erlebnisse rund um das Weihnachtsfest. Einmal mehr sei nichts von Ruhe und Besinnlichkeit zu spüren gewesen und der Besuch der "lieben Verwandten", habe sein Übriges dazu beigetragen. So endete das Fest im Chaos, bei dem der Heilige Josef sogar den Kopf verlor.

Die Juniorengarde als Adams Family.
Foto: Josef Lamber | Die Juniorengarde als Adams Family.

Die Tanzgruppe "Dynamites" explodierte zu afrikanischen Klängen auf der Bühne, das Männerballett präsentierte eine gelungene Footballshow, und Christian Köhler nahm das Publikum mit auf eine musikalische Kreuzfahrt, bei der begeistert mitgesungen wurde. Ehe die Showtanzgruppe im Candyshop das Programm rund machte, sorgte Sitzungspräsident Maurice Breitkopf noch für reichlich Lachsalven in der Rolle als Betrunkener. Bis in die frühen Morgenstunden ging der närrische Frohsinn an der Pfarrsaaltheke weiter.

 
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