Als Albrecht Dürer 1520 auf seiner Reise in die Niederlande in Mayenburg seinen Zollbrief vorwies, machte er vom Schloss nicht einmal eine Zeichnung. 1656 tauchte eine Darstellung von Schloss Mainberg in Merians „Topographia Franconiae“ auf, aber dann erlahmte das Interesse der Kunst wieder. Die große Zeit von Schloss Mainberg – gemessen an der Zahl seiner Darstellungen durch Künstler – sollte die Romantik werden.
In seinem Buch „Künstler des 19. Jahrhunderts entdecken Schloss Mainberg bei Schweinfurt“ (Gesellschaft für fränkische Geschichte, 12 Euro) beschreibt Erich Schneider, „dass insbesondere die Künstler des 19. Jahrhunderts nicht müde darin geworden sind, Mainberg in Stichen und Veduten zu verewigen“. Manches scheinbar bekanntere Denkmal könne nicht auf einen solchen Schatz künstlerisch bedeutender Ansichten verweisen.
Hans Thoma, Conrad Geiger, Andreas Friedrich Kornacher, Adrian Ludwig Richter, Eduard Gerhardt, Fritz Bamberger, August Christian Geist, Marianne Fiedler und einige andere haben das Schloss in Gemälden, Zeichnungen und Stichen verewigt, mal trutzig beherrschend über dem Main, mal friedlich träumend im milden Abendlicht.
Schneider stellt sie alle im Bild vor und erläutert geschichtliche Zusammenhänge und künstlerische Intentionen. Und versäumt dabei nicht, auf den prekären Status des Denkmals zu verweisen: „Doch was nützt der nostalgische Blick zurück in die Geschichte der Kunst, wenn nicht heute und in der Gegenwart die dringend notwendigen Anstrengungen zur Rettung des vom Untergang bedrohten Schlosses Mainberg unternommen werden?“