
Man könnte fast meinen, der Frühling sei in diese tristen Januartage gefahren. Betritt der Besucher die Sparkassengalerie, dann begegnen ihm zunächst fröhlich-farbige Gartenlandschaften in gleißendem Licht, die spontan an Monet denken lassen.
„Farbenrausch“ ist völlig treffend die Ausstellung Ansgar Skibas überschrieben, die einen Überblick über das Schaffen des 1962 in Dresden geboren und heute in Düsseldorf lebenden Malers vermittelt. Skiba ist ein naturverbundener Mensch. Seine Motive findet er am Meer, in den Fjorden Skandinaviens, im Gebirge, in den Auen des Rheins. Dort verbringt er viele Stunden, beobachtend, Stimmungen aufnehmend, sich berühren lassend.
Beim Malen und Zeichnen verwandelt er dann, wie es im Flyer zur Ausstellung heißt, Naturenergie in Farbenergie. Diese Farbe trägt er pastos auf, mit dem Pinsel, mit Stäben, mit der Hand. Dabei entstehen dreidimensionale Geflechte, Wülste, Schrunden, die das Hineintauchen des Künstlers in die Natur, in Schluchten, Täler, schroffe Felsgebilde, süffige Vegetation versinnbildlichen. Skiba schafft kein Abbild, sondern lässt die in ihm wirkenden Emotionen zum Bild werden. Dabei hat die Figur nichts zu suchen.
Andrea Brandl verglich in ihrer Einführung diese Herangehensweise mit der Arbeit eines Bildhauers oder Glaskünstlers, der sukzessive Material aufträgt und dem Werkstoff dabei ungeahnte Strukturen und Schattierungen abgewinnen kann.
Während Skiba in seinen Gartenbildern mit starken, manchmal allzu starken Farbkontrasten arbeitet, sind seine Wellenbilder von Blauvariationen geprägt. In ihnen wird die Urgewalt des sich aufbäumenden Wassers sichtbar, der Sog der Welle, ihr Aufsteigen bis zum Brechen, das Licht der Sonne, das von weißen Schaumkronen reflektiert wird.
Die Ausstellung zeigt leider in zwei Seitengängen nur wenige Arbeiten des Zeichners Ansgar Skiba. Neben den farbgewaltigen Gemälden strahlen die Zeichnungen, deren Nähe zu romantischen Vorbildern unterkennbar ist, eine meditative Ruhe aus. Mit Silberstift oder Feder entwirft Skiba mit großem technische Können ein dichtes Geflecht kurzer Striche, die für sich betrachtet zunächst nichts konkret abbilden, in ihrer Verdichtung jedoch einen nahezu mystischen Raum entstehen lassen.
Die Ausstellung in der Sparkasse am Roßmarkt ist montags bis donnerstags von 8.30 bis 18 Uhr, freitags bis 16.30 Uhr geöffnet.