Nach längerer Sitzungs-Abstinenz traf sich das Kommunalparlament wieder im Gemeindezentrum. Bürgermeisterin Bettina Bärmann berichtete von einem Treffen mit Innenminister Joachim Herrmann in München, zusammen mit Zweckverbands- und Konversionsverantwortlichen aus Geldersheim, Niederwerrn, Stadt und Landkreis.
Es ging um den künftigen Gewerbepark an Stelle der jetzigen Conn Barracks, für den Flächen in Bundesbesitz angekauft werden sollen. "Durch den Ukrainekrieg wird sich die Situation für uns nachteilig entwickeln", stellte Bärmann fest. Das Ankerzentrum werde nach 2025 noch "auf unbestimmte Zeit" vom Freistaat genutzt werden, entgegen früherer Aussagen.
Das Treffen brachte aber auch Fortschritte. Nach 2025 soll die Zahl der Plätze in der Unterkunft schrittweise von 1500 auf 700 reduziert werden. Ebenso darf der Verband "Gebäude 36" kaufen, mit Büros und Lagerflächen, in günstiger Lage. Auch der neue Zufahrtsweg, südlich der Haupteinfahrt, der durch den Weiterbetrieb der Asylunterkunft nötig wird, wird vom Freistaat bezahlt werden. Nun soll es eine schriftliche Fixierung der Zusagen geben. Der Wunsch ist, 2023 mit dem Flächenankauf und im Folgejahr mit der Gewerbeansiedlung zu beginnen.
Thomas Wohlfahrt wies darauf hin, dass eine Erschließung des Ankerzentrums hohe Abbruchkosten mit sich bringen würde. Entfielen diese nun bis auf weiteres, sei womöglich mit einem höheren Restflächen-Preis, seitens der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), und mit späteren Folgekosten für Niederwerrn zu rechnen. Die nutzbaren Gewerbeflächen wären auf eigener Gemarkung gering. Man müsse auf den Quadratmeterpreis warten, meinte die Bürgermeisterin. Der Minister habe darauf hingewiesen, dass es den Abriss so oder so geben werde: "Da hat er nicht ganz Unrecht." Herrmann wolle demnächst nach Schweinfurt kommen.
Auch Niederwerrn hat derweil einen kleinen Ankerplatz für Flüchtlinge und Asylbewerber: Das Werncafé als Integrationstreff ist wieder geöffnet. 44 Ukrainerinnen und Ukrainer lebten zum Zeitpunkt der Sitzung in Niederwerrn. Die meisten seien privat untergebracht, so Bärmann: "Es werden wöchentlich mehr." Einige Kinder gingen bereits in die Hugo-von-Trimberg-Schule.