Huichen Göhring lebt seit vier Jahren mit ihrem Mann Olaf, der als Key Account Manager bei einem weltweit tätigen Industriebetrieb arbeitet, in Schweinfurt. Sie stammt aus Taiwan. Und, berichtet sie, habe hier nie Probleme wegen ihrer Herkunft gehabt. Die Wälzlagerstadt ist ihr Heimat geworden, sagt Göhring, sie fühle sich in Unterfranken wohl.
Durch die Corona-Pandemie aber hat sich für die junge Frau etwas verändert. Schon zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen in Bayern Mitte März habe sie erlebt, wie sich Menschen im Bus wegdrehten, wenn sie einstieg. Trotz ihres Mund-Nasen-Schutzes, erzählt Huichen Göhring. Offenbar habe allein ihre asiatische Herkunft abgeschreckt.
Was der jungen Frau dann zusetzte: das Erlebnis beim Friseur. Telefonisch hatte Huichen Göhring einen Termin bei einem Schweinfurter Friseursalon in der Nähe des Rossmarkts ausgemacht. Als sie entsprechend der Corona-Regeln mit Mund-Nasen-Schutz vor der Salon-Tür stand, sei sie abgewiesen worden. Die Chefin des Salons habe erst erklärt, sie habe gar keinen Termin. Im Verlauf der Diskussion sei ihr dann gesagt worden: "Wir bedienen niemanden aus China." Der Hinweis, dass sie Taiwanesin sei und außerdem seit Jahren in Schweinfurt lebe, habe nicht geholfen, berichtet Göhring. Sie sei nicht bedient worden, man habe sie gebeten zu gehen.
Bei anderem Friseursalon in Schweinfurt gab es keine Schwierigkeiten
"Eine solche Situation ist mir vorher nie passiert", erzählt Göhring. In dem Friseursalon sei sie im vergangenen Jahr schon einmal gewesen, damals habe es keine Probleme gegeben. Jetzt sei die Besitzerin sehr unfreundlich, eine Diskussion nicht möglich gewesen. Bei einem anderen Friseur in der Stadt habe sie ein paar Tage später überhaupt keine Probleme gehabt und sofort den gewünschten Haarschnitt bekommen. "Wir waren schon schockiert", sagt auch Olaf Göhring über die Ablehnung, so etwas sei bisher nie vorgefallen.
Auf Nachfrage erklärt die Besitzerin des Friseursalons, sie könne sich an den Vorfall nicht erinnern, weil sie im Moment sehr viele Kunden habe. Grundsätzlich sei es ihre Entscheidung, wen sie bediene und wen nicht.
Stadtverwaltung und Integrationsbeirat wollen klären
Das Ehepaar Göhring informierte bei der Stadt Schweinfurt die Gleichstellungsbeauftragte Heide Wunder über den Vorfall. Wunder nahm den Fall auf und gab ihn an den Integrationsbeirat und die Stabsstelle "Gerne daheim" im Rathaus weiter. Nach Auskunft der Verwaltung habe man einen derartigen Fall im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie noch nicht gehabt. Der Leiter der Stabsstelle, Matthias Kress, Bürgermeisterin Sorya Lippert und ein Mitglied des Integrationsbeirates wollen in den nächsten Tagen das Gespräch mit der Salon-Besitzerin suchen – um klar zu machen, dass von Seiten der Stadt "kein Platz für Rassismus und Diskriminierung in Schweinfurt ist".
Bei der Terminbestimmung hat sie sich sicher mit dem deutschen Namen gemeldet und so gebucht .
Die Friseuse sollte mal bei der IHK kurse buchen. Die Redakteure der MP müssen in ihrer Arbeit einfach besser werden, das war mal nichts. Der Artikel strotzt vor Missverständnissen, den der gemeine Schnüdel nur zu gerne aufnimmt. Die Intelligenz dieser Stadt, naja. Ich mache seit Jahren nichts mehr bei Kesselfläääääsch. Allein der Dialekt grunzt mich an
Ganz so wias uns gfällt. Groad raus wias gwachsn is.
Nix für ungut.
Übersetzung, damit Sie das auch verstehen:
Wenn Ihnen unser schöne Dialekt in Schweinfurt nicht gefällt, dann dürfen sie auch gehen.
Er ist so wie er uns gefällt. Gerade so wie er uns angeboren wurde.
Entschuldigung für meine deutlichen Worte.
Die betreffende Friseurin ist sicherlich Leserin des Fachblattes für "Virologie und Pandemie", kurz Bild-Zeitung.
Was die für Panik machen die letzten Monate ist unfassbar.
Also, kein Wunder das sowas passiert.
Wie Albatros schon schreibt: die Friseurin hat zuviel Haarspray gehabt. Aber das hier noch dermassen breit zu treten ist echt dumm!
Damals ging das mit Flugblättern und Mundpropaganda und nannte sich Hexenjagd.
Denkt mal drüber nach!
Rassismus verschwindet wenn man ihn ignoriert...
Hat ja schon immer funktioniert.
Aber ich bin realistisch; das Unmögliche zu erwarten nennt sich Hoffnung.