Kunterbunt ging es dem Motto getreu beim Hirschfelder DJK-Fasching zu. Auf der Bühne im geschmückten Sportheim tummelten sich allerlei merkwürdige Gestalten. Mit dabei: Meister Proper, flotte Hechte, Frohnaturen, Neigeschmeckte und Unikate, die mit vereintem Blödelsinn fünf Stunden lang unter der gewitzten Leitung von Sitzungspräsident Maximilian Wächter und seinem Fünferratsgremium zum Angriff auf die Lachmuskeln bliesen.
Nicht umsonst ist die DJK ein Sportverein, und so gab es choreografisch wieder viele tolle Auftritte in schönster Kostümierung. Den Auftakt machte ganz klassisch die sportliche Garde der DJK mit einem fulminanten Tanz. Die Rainbow Girls begeisterten in pink als Barbies und die galaktischen "Meepüppli" als schrille Weltraumwesen und Astronauten.
Immer wieder ein lustig-schöner Programmpunkt: die possierlichen Männerballettmäuse, die diesmal im schnittigen Einteiler als synchronisierte Schwimmnudeln über die Sportheimbühne trieben. Die "Meefröschli" legten als Rennfahrerinnen einen rasanten Tanz hin, und die Show-Tanz-Gruppe brachte als "Dancing-Queens" mit einer mitreißenden Choreografie zu verschiedenen Abba-Songs den Saal zum Brodeln, wie Michael "Weppo" Weppler, von dem es diesmal gesangstechnisch unter dem Motto "Es lebe der Sport" so richtig was auf die Ohren gab.
In der Bütt wurde vom Leder gezogen
In der Bütt zog Urgestein Hedwig Weth vom närrischen Leder – ein Unikat und "echte Klasse, die die DJK seit vielen Jahren aufs Publikum loslasse", wie der Sitzungspräsident reimte. Sie berichtete, wie sie sich angenehm auf Krankenkassenkosten im Kurlaub aalt und dabei lieber den Bierflaschenhals als einen Kurschatten busselt.
Ex-Rheinländer Peter Böhne hatte sich als "Neigeschmeckter" aus dem "richtigen Deutschland" auf die DJK-Bühne gewagt, um den "Hirschfelder Sprachakrobaten", diesen "Querschlägern der Evolution", als Clown unter lautem Gejohle den rhetorischen Spiegel vorzuhalten. Denn schließlich ist nur in der Hirschfelder Eingeborenensprache Dennis eine Sportart und "mir gehen nauf die IKEA" grammatikalisch verständlich.
Als dritter im Bütt-Bund berichtete schließlich Rainer Gehring, "altbekannt in neuer Mission", als leidgeprüfter Vater vom Aufwachsen seiner Kinder. Zum Abschluss seiner Bütt sorgte er für die erschreckende Erkenntnis, dass Bibi Blocksberg tatsächlich mit "Pusten, Blasen, Eierpampe" eine hochperverse Produktion und sicherlich absolut nichts für Kinderohren ist.
Wilde Kostümierungen
Natürlich durften auch die "Freeds" im DJK-Fasching nicht fehlen. Mit ihrem famosen Werbeblock-Blödsinn gab es gleich zweimal wieder viel zu lachen. Diesmal hatte die Truppe in wilder Kostümierung dank eines 90 Grad gewaschenen Meister Propers mit Putzpimmel, lateinisch sprechenden Schlägertypen, XXL-Klopapier für große Arschlöcher und Cilit-Bäng für nervige Ehemänner die Lacher voll auf ihrer Seite.
Als weiteres Highlight standen dann die Meefuzzys bereit, die diesmal – skandalös gut – auf der Suche nach dem "Mega-Superstar" waren und mit ihren Interpretationen von Spider Murphy Gang, Nena und Hubert K. die Herzen des supersüßen Publikums zum Beben brachten.
Die Fußballer der Quitschie Quatschies schließlich setzten traditionell mit ihrer kunterbunten Adaption vom "Weißen Rössl" in der Niederlassung Hirschfeld am Mee und einigen Seitenhieben Richtung Heidenfeld einen tollen Schlusspunkt. Es war ein abwechslungsreicher und bunter Faschingsabend, der sich erst nach Mitternacht dem Ende entgegen neigte und mit dem die DJK "sicher nix vergeigte", wie der Sitzungspräsident reimte, bevor sich auf der Bühne alle Akteure und Mithelfenden zum großen Finale mit Musiker Leon Böttche versammelten.