
Die Regale sind leer: Bereits Ende Januar hat der Bioladen geschlossen, auf dem Hof der Familie Markert am Maibacher Berg. Als Grund geben die Nebenerwerbslandwirte Manuela und Rüdiger Markert die Arbeitsbelastung an, zusätzlich zum Betrieb ihres zertifizierten Biobauernhofs. Der soll weitergehen. Gemäß den Richtlinien des Naturland-Verbands werden ökologische Getreidesorten oder Hülsenfrüchte angebaut, darunter Dinkel, Linsen, Sonnenblumenkerne oder Chia, das als Lebensmittelzutat eigentlich aus Mexiko stammt. Dazu gesellen sich Obst, Fruchtsäfte und Gemüse, allesamt gentechnikfrei. Ein Verkaufsschlager sind Kartoffeln, auch Legehennen werden gehalten, gemäß strengen Tierwohlstandards.
2012 wurde der Familienbetrieb auf "Öko" umgestellt, der Hof gilt seither als Vorzeigeprojekt in der staatlich anerkannten Ökomodellregion "Oberes Werntal". Seit zwölf Jahren gab es auch den Hofladen: "Angefangen hat es in der Garage, mit Eiern im Kühlschrank", erinnert sich Manuela Markert: "Es lief gut, während der Coronazeit haben sie uns den Laden eingerannt." In der momentanen Krisenstimmung sei aber Kaufzurückhaltung spürbar, sagen die Markerts. Hohe Auflagen habe es schon immer gegeben, eine Lebensmittel-Kontrolle könne bis zu sechs Stunden dauern. Die Planungssicherheit beim Ernteverkauf oder bei Pflanzenbestellungen sei ebenfalls nicht immer gegeben, weiß Rüdiger Markert.
Die Familie engagiert sich seit Jahren für die Anliegen kleiner und mittelständischer Betriebe in der Landwirtschaft und für gesundes und nachhaltiges Wachstum. Insbesondere Kindern wird gezeigt, wo regionale und saisonale Lebensmittel herkommen. Bekanntermaßen macht sich die Produktion immer mehr vom heimischen Acker. Abhängigkeit von Importen sei riskant, warnt Rüdiger Markert, der nicht nachvollziehen kann, warum es im Winter Kirschen oder Erdbeeren vom braucht, die vom Containerschiff gebracht werden. Der Betrieb des Biohofs läuft in jedem Fall weiter, denn die Söhne Noah und Niklas unterstützen die Ziele der Eltern.