
„Wir schlagen heute ein neues Kapitel in der Mobilität von Schweinfurt auf“. Oberbürgermeister Sebastian Remelé machte mit dieser Aussage klar, wie wichtig das Thema Carsharing auch für eine Stadt von der Größe Schweinfurts ist. Gemeinsam mit dem Ford-Autohaus „Rumpel & Stark“ aus Unterpleichfeld hat die Stadt ein Carsharing-Konzept entwickelt, dass nun zunächst an drei Standorten im Stadtgebiet mit je einem verfügbaren Auto in die Tat umgesetzt wird.
Am Parkplatz Galgenleite in der Gartenstadt, an der Turngemeinde im Stadtteil Haard und am Bahnhofsplatz steht nun jeweils ein Ford Fiesta, der einfach mittels Kundenkarte (siehe Infokasten) in Betrieb genommen werden kann.
Ideal für Gelegenheits-Autofahrer
Menschen, die nur gelegentlich mal ein Auto brauchen und die deshalb gar kein eigenes haben, Familien, die nur ab und zu mal einen Zweitwagen benötigen, für die sich ein eigener Zweitwagen nicht lohnt, weil er die meiste Zeit nur stehen würde – das sind in etwa die Zielgruppen des Carsharing-Angebots. Aber natürlich stehen die Fahrzeuge jedem zur Verfügung, der sich als Kunde registrieren lässt.
Neben dem Mobilitätsaspekt erhofft man sich auch einen positiven Effekt auf die Umwelt und eine Entzerrung des innerstädtischen Verkehrs, auch wenn die Anfänge mit drei Fahrzeugen da noch zunächst recht bescheiden anmuten. Weiterer Vorteil für Carsharing-Nutzer – sie haben immer einen Parkplatz, denn die Fahrzeuge haben an ihren Standorten reservierte und gut sichtbar gemachte Stellplätze, außerdem liegt dem Fahrzeug eine Parkkarte bei. Jetzt müssen also nur noch die Kunden kommen und das Angebot für sich entdecken.
Gut für die Umwelt und rund um die Uhr verfügbar
Dabei wolle man keineswegs den öffentlichen Personennahverkehr schwächen, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Menschen, die sich ein Auto mieten um damit einmalig ein Ziel zu erreichen, seien eine ganz andere Zielgruppe. Das betonte auch Bastian Stark, Inhaber des Autohauses mit dem zusammen das Angebot auf die Räder gestellt wurde. Carsharing sei nicht nur mal eben eine andere Form der Autovermietung, sondern beinhalte auch den Umweltaspekt und die rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit.
2,30 Euro kostet ein Carsharing-Auto dem Nutzer pro Stunde, für jeden zurückgelegten Kilometer werden 19 Cent fällig, erklärte Julia Zoufal vom Autohaus „Rumpel & Stark“ unter anderem auch Ordnungsreferent Jan von Lackum, Werner Duske (Chef im Bauverwaltungsamt wo auch der Klimaschutz angesiedelt ist), Astrid Köhler (Klimaschutz-Managerin) und Christian Link (Sachgebietsleiter Umweltschutz). Wer zum Beispiel übers verlängerte Wochenende mit dem Carsharing-Auto irgendwohin fährt – wo das Auto dann steht – zahlt am ersten Tag einen Tagesssatz von 39 Euro, der zweite Tag kostet dann nur noch 29.
Bei guter Resonanz wird das Angebot ausgebaut
Bei guter Resonanz und Nachfrage ist ein Ausbau des Angebotes durch das Autohaus mit zwei weiteren Carsharing-Fahrzeuge geplant. Der Volksfestplatz und das Hochfeld wären dann die möglichen nächsten Standorte. Für alle Standorte gilt, dass sie nah an den Menschen sein sollen, die dieses Angebot wahrnehmen, also bevorzugt in Wohngebieten, denn die Autos müssen dorthin wieder zurückgebracht werden, wo sie ausgeliehen worden sind.
Weitere Informationen unter www.schweinfurt.de/klimaschutz oder im Bauverwaltungs- und Umweltamt der Stadt Schweinfurt Tel. (0 97 21) 51 34 53.
Erst registrieren, dann freie Fahrt
Wer sich für das Carsharing-Angebot interessiert, der muss sich registrieren und nachweisen, dass er im Besitz des erforderlichen Führerscheines ist. 14,90 Euro kostet die Registrierung, so Julia Zoufal vom Autohaus „Rumpel & Stark“. Dafür erhält man eine Kundenkarte mit der alles weitere zu bewerkstelligen ist. Als Kunde registrieren lassen kann man sich bei Alexander Klusch in einem seiner beiden Versicherungsbüros in Schweinfurt in der Fritz-Soldmann-Straße oder direkt in der Innenstadt (Keßlergasse 1).
Der Kunde erhält eine Karte mittels der er über Windschutzscheibensensor das Fahrzeug öffnet. Im Handschuhfach findet er die Fahrzeugschlüssel und ist Abfahrtbereit. Getankt wird mit einer im Fahrzeug hinterlegten Tankkarte mit PIN, für den Kraftstoff werden also keine zusätzlichen Kosten fällig. Ist das Fahrzeug weniger als zu einem Viertel vollgetankt, sollte der letzte Nutzer tanken, bevor er das Fahrzeug abstellt.
Das Auto kann auch über eine App gebucht werden. Dort erfährt man auch alles über die Verfügbarkeit des Fahrzeugs zu einem gewissen Zeitpunkt.

