Gut reagiert hat ein Gerolzhöfer Senior, als er Dienstagnachmittag von einem mutmaßlichen Betrüger angerufen wurde. Dieser gratulierte ihm am Telefon im Namen des Handelskonzerns Edeka zu einem angeblichen Gewinn in Höhe von 400 Euro. Um das Geld zu erhalten, müsse er nur auf einen Link klicken, den man ihm per E-Mail zuschicken werde, schilderte der Mann den Vorfall am Mittwochvormittag gegenüber dieser Redaktion.
Doch statt sich über den unverhofften Geldsegen kurz vor Weihnachten zu freuen und den Anweisungen blindlings zu folgen, regte sich in dem Mann ein ungutes Gefühl. Dieses riet ihm glücklicherweise dazu, Vorsicht walten zu lassen. Kurzerhand griff er deshalb zum Telefon und erkundigte sich bei der Edeka-Zentrale in Rottendorf bei Würzburg, ob es bei dem angeblichen Gewinn mit rechten Dingen zugeht.
Und siehe da: Beim Handelskonzern erklärte man ihm, dass der Anruf auf keinen Fall von dort stammt. Der Gerolzhöfer erfuhr, dass es sich bei dem Anruf mit der angeblichen frohen Botschaft eines Geldgewinns ganz offensichtlich um einen Betrugsversuch handelt. Letztlich bestätigte sich damit nur der Verdacht, den der Mann von Anfang an hatte.
Unternehmen: Gewinner werden immer per Post benachrichtigt
Wie Edeka auf Nachfrage dieser Redaktion am Mittwoch bestätigt, informiere das Unternehmen niemals per Telefon oder E-Mail über angebliche Gewinne. Sieger aus Gewinnspielen würden immer schriftlich per Post benachrichtigt. Insoweit seien telefonische Gewinnankündigungen von vornherein als mögliche Betrugsmasche einzuordnen.
Dass solche Betrugsversuche im Namen von Edeka derzeit gehäuft auftreten, kann das Unternehmen nicht bestätigen. Der Pressestelle des Konzerns in Rottendorf sind Anrufe, wie der bei dem Mann in Gerolzhofen, in Bezug auf das eigene Unternehmen nicht bekannt. Grundsätzlich rät man dort – ebenso wie die Polizei – jedoch dazu, bei angeblichen Gewinnbenachrichtigungen am Telefon oder per E-Mail äußerst vorsichtig zu sein. Nicht selten verberge sich dahinter der Versuch, unberechtigterweise persönliche Daten von Betroffenen zu erlangen. Oder es steckt der Plan dahinter, über Links, die per E-Mail verschickt werden, beispielsweise Schadsoftware auf einem Rechner zu platzieren, oft ohne dass der Benutzer dies gleich mitbekommt.