39. Die Zahl scheint nicht besonders. Sie steht für kein Jubiläum, sie ist ganz normal teilbar, auch nicht irgendwie doppeldeutig. Im Vortrag von Frank Heidemann spielt sie jedoch die zentrale Rolle. 39 Jahre nämlich dauert es, bis sich das Kapital eines Sparers, beim fortbestehen der Nullzinsphase und einer Inflationsrate von zwei Prozent halbiert. Sofern er sein Geld auf dem Sparbuch oder dem Festgeldkonto lässt.
Das wäre keine gute Entscheidung, sagt der Vertriebsdirektor von Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volk- und Raiffeisenbank, und bietet beim Finanzforum der VR-Bank Schweinfurt Alternativen an.
In diesem Jahr habe sich die Veranstaltung gezielt auch an Kunden gewandt, die bislang in Aktien und Fonds nicht sehr oder gar nicht engagiert waren, sagte Bankvorstand Frank Hefner am Rande, und bot mit dem Arzt und Comedian Roman F. Szeliga ein Stück Lebenshilfe an, das sich auf folgenden Nenner bringen lässt: Mit einer gehörigen Portion Humor kommt du besser durchs Leben und das auch länger.
Zinspolitik wird sich so schnell nicht ändern
Für Heidemann ist klar, dass sich die derzeitige Zinspolitik in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht wesentlich ändern wird. Und dabei lägen 85 Prozent des Geldes der Bürger dort, „wo es keinen Zins gibt“. Das sollte anders werden, sagt der Vertriebsdirektor, dessen Arbeitgeber 300 Milliarden Vermögen verwaltet und 4,1 Millionen Depots betreut.
Eine gute Chance sieht er in den Anlagen in Aktien („an ihnen führt kein Weg vorbei“), bei denen es zwar auch Rückschläge gebe, „die langfristig aber steigern werden“. Dabei sei die Anlage in Fonds sicherer als in Einzelwerten. Mit einem Fonds, der sich beispielsweise auf Werte mit hoher Rendite spezialisiere, seien zuletzt besonders gute Ergebnisse erzielt worden.
Nicht auf ein einzelnes Pferd setzen
Heidemann warnt davor, „auf ein Pferd zu setzen.“ Er rät zu einer Mischung auf Anlagen am Geldmarkt, in Renten, Aktien, Rohstoffen und Immobilien. Dabei käme es jedoch stets auf die individuelle Situation an. Gut seien Sparpläne, weil damit auch bei günstigen Kursen investiert werden. Hilfe leisteten die Berater der VR-Bank, die zum Abschluss der Veranstaltung in stattlicher Zahl auf die Bühne des Konferenzzentrums gerufen wurde.
Mit Humor das Leben verlängern
Davor ging es jedoch ziemlich heiter zu. Roman F. Szeliga, der in Österreich die Klinik-Clowns gegründet hat, warb für mehr Humor. Humorvolle Menschen würden seltener krank, brächten mehr Leistung, lebten gesund länger. Ein Lächeln für Mitarbeiter oder Kollegen, ein ehrlich gemeintes Kompliment, mehr Mut zu klaren Entscheidungen, die Bereitschaft zu seinen vielen kleinen Fehlern zu stehen, die Dinge einmal von der anderen Seite sehen, das gab er den Gästen mit auf den Weg.