Neue Wege suchen und vielleicht auch beschreiten will Schonungens Gemeinderat bei der Verwirklichung kommunaler Bauprojekte. Der Neubau der Grundschule steht an, über das Finanzierungsmodell des Private Public Partnership (PPP) ließen sich die Räte informieren.
Die Bauoberräte Florian Roger und Bernhard Kohl von der Obersten Baubehörde standen Rede und Antwort. Sie informierten über dieses Kooperationsmodell von staatlichen Stellen und privaten Firmen, mit dem es möglich sei, Bauprojekte der öffentlichen Hand termingerecht und wirtschaftlich zu planen, zu erstellen, zu finanzieren und zu betreiben.
Florian Roger erklärte, dass eine Finanzierung des Grundschulneubaus durch die Gemeinde auf jeden Fall günstiger komme. Die Vorteile, beim Schulneubau dieses Modell zu verwenden, lägen aber bei der Kompetenz und der Erfahrung, die hier vorhanden seien. Allerdings sei es wichtig, die Bürger immer umfänglich, zeitnah und kontinuierlich zu informieren.
Als grundlegenden Unterschied zur herkömmlichen Ausführung solcher Bauprojekte führte er an, „da beschreibt man, was man erhalten möchte“, und sitze nicht über Plänen. Wenn der Vertrag geschlossen sei, wirkten sich Änderungswünsche jedoch finanziell meist ungünstig aus. Denn der Investor brauche auch einen Optimierungsspielraum.
Die Gemeinde sei immer Eigentümer der Schule, zahle sie aber in einem jährlichen Fixbetrag innerhalb von einigen Jahrzehnten ab. Dies enge den finanziellen Spielraum der Gemeinde auch auf Jahre hinaus ein, räumte Roger ein. Die staatlichen Fördergelder würden selbstverständlich auch bei Private Public Partnership gezahlt.
Die Frage aus dem Gemeinderat betrafen die Insolvenzabsicherung und Vertragserfüllungsbürgschaften. Nach einer Beteiligung regionaler Firmen beim Bau fragte zweiter Bürgermeister Thomas Rösch (CSU). Die Situation bei Rechtsstreitigkeiten zwischen Investor und Auftraggeber erfragte Georg Brückner (CSU). Die Zeitspanne für den Bau der Schule bleibe gleich, ob nun die Gemeinde dies in Eigenregie verwirkliche oder mit PPP, antwortete Kohl auf die Frage von Hubert Feuchter (CSU).
Der Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus Reimann, wollte die Kosten für die Voruntersuchung, die Festsetzung des Leistungsumfanges und die Handhabung von Renovierungsarbeiten wissen. Reimann verwies auf seine Erfahrungen mit dem Hauptschulneubau in Schonungen vor 40 Jahren. „Das Gebäude muss nach 25 Jahren voll funktionsfähig übergeben werden“, lautete die Antwort Kohls.
„Welchen Vorteil haben wir“, fragte Elisabeth Weger (CSU). Der Vertreter des Ministeriums erklärte, dass bei PPP die Erhaltungsstrategie gesehen werden sollte. Deshalb könne auch von einer guten Bausubstanz ausgegangen werden. Somit habe die Gemeinde nach Ablauf der vorgesehenen Laufzeit des Vertrages eine Schule in gutem Zustand, der nicht so gegeben wäre, wenn die Schule von der Gemeinde selbst gebaut worden wäre.