Aktueller hätte das Musical nicht sein können, weil dieses Stück die alte Utopie des Friedens in einer unheilbaren Welt sichtbar macht.
Die Weihnachtsgeschichte wird durch die Rahmenhandlung und durch weitere Anspielungen auf unsere Gegenwart aktualisiert. Das Altvertraute mischt sich ein und wirft kontrastreiche Schlaglichter auf unsere Zeit, die mit Assoziationen zu Hungersnöten, Flüchtlingen und Grausamkeiten des Krieges antwortet. Während der Kern der Weihnachtsgeschichte und ihrer Botschaft unberührt bleibt, eröffnen Anachronismen, Brüche und Disharmonien im Spiel durch neue Bedeutungen auch wieder neue Zugänge, wie beispielsweise komödienhafte Zwischenstücke, die das ernste Spiel um Maria und Josef unterbrechen.
Die Neubearbeitung stattet die Sekretärin des Herodes zum Beispiel mit Handy aus und gibt den Heiligen Drei Königen als Direktoren der Orientbank einen Laptop zur Hand. Wie es die Studienrätin Katja Sittler auch dieses Jahr wieder geschafft hat, über 50 Akteure auf der Bühne in professionelle Schauspieler und Sänger zu verwandeln, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Die in den vier Vorstellungen insgesamt knapp 400 Besucher, darunter Schüler, Eltern, Bewohner des benachbarten Seniorenheimes, die Elternbeiratsvorsitzende Jasmin Singh-Neckermann und der Bürgermeister Willi Warmuth waren jedenfalls mehr als begeistert.
"Eine uralte Geschichte, flott und modern inszeniert, mit der ebenso wichtigen und aktuellen Botschaft - Friede den Menschen auf Erden! – und mit viel Freude und Begeisterung von den Schülerinnen und Schülern gespielt und gesungen", fasste der Rektor Walter Schäffer die gelungene Aufführung des Weihnachtsmusicals gut zusammenfassen.
Von: Daniela Behr (Konrektorin, Grund- und Mittelschule)