Welche Möglichkeiten haben Senioren, heute und in Zukunft bequem und selbstständig zu leben? Dieser Frage widmete sich der Seniorenbeirat der Stadt Schweinfurt in Bezug auf das neu entstehende Stadtviertel „Askren Manor“. Im Rahmen der Seniorenwochen organisierte er am 12. Mai einen Fachtag zum Thema „Seniorenwohnen in Schweinfurt“.
Einleitend stellte Karin Sandeck, Ministerialrätin der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren, das Prinzip des gemeinschaftlichen Wohnens mit optionaler Unterstützung vor. Im Anschluss konzentrierte sich der pensionierte Architekt Albrecht G. Walther in seinem Vortrag auf das Thema „Generationsübergreifende Wohnformen in Askren Manor“.
Für das Gebiet des Senioren-Wohnens, das im Norden des Stadtviertels entstehen soll, stellte Walther unverbindlich mehrere geeignete Möglichkeiten vor, die als Grundlage für die weitere Planung dienen könnten. Eine Seniorenhausgemeinschaft biete zum Beispiel ein völlig autarkes Wohnen im Alter. Der Vorteil: Gründen die Interessenten einen Mieterverein, können sie Einfluss auf die Planung nehmen.
Ebenfalls für Askren Manor geeignet: das sogenannte Service-Wohnen. Es ermöglicht selbstständiges Wohnen und Leben in abgeschlossenen Wohnungen und bietet mit direkt anschließenden Gemeinschaftsräumen gleichzeitig Raum für gemeinsame Aktivitäten. Betreuungsleistungen sind durch eine Tagespflege oder Sozialstation im Haus jederzeit abrufbar.
Favorit Mehrgenerationenwohnen
Auch die ambulant betreute Wohngemeinschaft ist ein denkbares Modell für das neue Stadtviertel. Die Rahmenbedingungen werden hier vom bayerischen Staat festgelegt. Acht bis zwölf Einzelmieter bilden gemeinsam ein Gremium der Selbstbestimmung. Jeder Bewohner hat die freie Wahl eines ambulanten Pflegedienstes, wobei die Pfleger und Betreuer, anders als im Pflegeheim, nur Gäste sind und keinen Arbeitsraum vor Ort haben. Alle Angehörigen haben jeder Zeit freien Zugang und können sich bei der Pflege, Betreuung und Alltagsgestaltung einbringen.
Für Askren Manor favorisiert Walther jedoch das Mehrgenerationenwohnen. Ob Senioren, Singles, Behinderte, Paare oder Alleinerziehende, der generationsübergreifenden Gemeinschaft kann sich jeder anschließen. Das Konzept: Gegenseitige Unterstützung von Jung und Alt ermöglicht selbstbestimmtes Wohnen in abgeschlossenen Wohnungen.
Zusätzlich schlug Walther vor eine Pflegestation in die Wohnanlage zu integrieren. Im nebenan gelegenen Gebiet der Nahversorgung seien ein Discounter, eine Apotheke, eine Praxis für Physiotherapie und mehrere Ärzte vorstellbar. Ein Stadtcafé könnte als Treffpunkt für alle Generationen dienen.