Er habe alle Gemeindeteile im Blick, auch die kleinen, erklärte Bürgermeister Friedel Heckenlauer bei der Bürgerversammlung in Ballingshausen. Der Aussage vorangegangen war die Beschwerde eines Bürgers über zu wenig Investitionen im Ort.
Die Meinung, dass andere Gemeindeteile des Marktes Stadtlauringen bevorzugt behandelt werden, war nachvollziehbar. Sie rührte wohl daher, dass Heckenlauer in seiner Präsentation zu Beginn der Veranstaltung kaum Neues aus Ballingshausen zu berichten hatte. Dennoch wehrte sich der Bürgermeister gegen die Aussage und gab an, dass es im Ort sehr wohl Investitionen in der kürzeren Vergangenheit gegeben hatte, wie zum Beispiel bei Radwegen, dem neuen Spielplatz und dem Friedhof. "Ich kann nicht alle gleich, aber auf jeden Fall gerecht behandeln", so Heckenlauer.
Großen Gesprächsbedarf gab es im Zusammenhang mit der alten Schule. Begonnen hatte die Diskussion nach der Anfrage einer Bürgerin, warum das Gebäude nicht abgerissen werden könne. Sie wäre schon des Öfteren darauf angesprochen worden und das Haus sei ein Schandfleck in der Dorfmitte. Heckenlauer gab an, dass die alte Schule aufgrund eines von Gebietsreferentin Judith Sandmeier erstellten Rahmengutachtens mittlerweile unter Denkmalschutz stünde.
Um ein weiteres Vorgehen festzulegen, sei es nötig, ein kommunales Denkmalkonzept erstellen zu lassen. Dieses würde etwa 100.000 Euro kosten. Da jedoch der Erhalt dieses Gebäudes weder von den Ballingshäusern noch vom Bürgermeister als unbedingt notwendig und wünschenswert erachtet wird, widerstrebt es Heckenlauer, eine solche Summe dafür auszugeben. Darüber muss in naher Zukunft im Gemeinderat abgestimmt werden.
Es kam die Frage auf, warum man das Gebäude nicht abriss, bevor es unter Denkmalschutz gestellt wurde. Heckenlauer erläuterte, dass es zu dem Zeitpunkt der Planung für Neubau oder Umgestaltung keine Notwendigkeit zum Abriss gegeben hatte.
Frauenstammtisch sucht Proberäume
Der im Juli 2022 ins Leben gerufene Frauenstammtisch trifft sich mittlerweile regelmäßig zum gemeinsamen Singen. Jedoch fehlt es an Räumlichkeiten für diese Treffen. Eine Bürgerin fragte deshalb nach, ob man die Zimmer der zumeist leer stehenden alten Schule dafür nutzen könnte. Heckenlauer stand dieser Anfrage jedoch eher ablehnend gegenüber. Der Vorschlag, zu den "Original Fränkischen Dorfmusikanten" zu gehen und in ihrem Vereinsheim zu proben, wurde abgelehnt. Der Grund sei die Voraussetzung, dass man im Verein Mitglied sein müsse und das lehne der Frauenstammtisch ab.
Heckenlauer versuchte seinen Standpunkt zu erläutern. "Wenn einer das nutzen darf, dürfen dann auch alle anderen?", stellte er in den Raum und gab auch zu bedenken, dass zwischen Gemeinde und Vereinen eigentlich kein Konkurrenzkampf gewünscht wäre. Er spielte damit auf eine mögliche Bewirtschaftung durch die Damen an, deren Einnahmen auf Gemeindeseite stünden und nicht den Vereinen im Ort zukommen würden. Die anwesenden Mitglieder des Stammtisches erklärten allerdings, dass eine Bewirtschaftung nicht vorgesehen sei. Man brauche nur einen Raum zum Singen. Eine zufriedenstellende Klärung gab es an diesem Abend nicht. Heckenlauer versprach aber, im Gemeinderat objektiv darüber zu diskutieren und abzustimmen.
Die seit Oktober 2023 neu belebte katholische öffentliche Bücherei in Ballingshausen wird gemeindlich nicht unterstützt. Dies wurde von Laura Krug, die die Bücherei zusammen mit Sandra Bauer betreut, sehr bedauert. Vieles wird von den beiden Frauen privat finanziert. Sie fragte deshalb nach einer möglichen Förderung. Heckenlauer versprach auch darüber im Gemeinderat zu sprechen.