Zum Publikumsmagneten hat sich in rund drei Jahrzehnten das Dreschfest in Stadtlauringen entwickelt. Am 26. und 27. August wird das beliebte Fest wieder gefeiert.
Mit einem Sonntagnachmittag im August 1999 fing alles an. Damals luden Begeisterte für das traditionelle Dreschen und zu Bulldog-Oldtimern in den Ort ein. Seither wird das bäuerliche Brauchtumsfest alle zwei Jahre ausgerichtet (Corona-Zeit ausgenommen). Auf die Gäste warten am letzten Augustwochenende wieder viele Attraktionen und die kulinarische Verpflegung, die Dreschgemeinschaft und Feuerwehr in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern Stadtlauringens bieten.
Die Initiative zu dem Fest entstand bei einem zufälligen Treffen des Altbürgermeisters Rainer Fröhlich mit seinem damaligen Bauhofleiter Georg Bauer auf dem Sens- und Sichelfest in Grafenrheinfeld 1998. "Da sag ich aus Spaß zu ihm, wir haben eine Dreschmaschine, aber kein Dreschfest", erinnert sich Georg Bauer. Der Altbürgermeister hatte Jahre zuvor in seiner Amtszeit von einem Landwirt in der Gemeinde eine historische Dreschmaschine, eine Badenia, als Museumsstück für den Markt Stadtlauringen erworben.
Rasch fanden Georg Bauer und Rainer Fröhlich im Ort weitere Begeisterte für die Ausrichtung eines Dreschfestes. Vor allem Hansi Riegel und Theo Heid bringen sich seither in die Organisation mit ein, wobei inzwischen die damals nach dem ersten Fest gegründete Dreschgemeinschaft auf rund 35 Personen gewachsen ist. "Dazu kommt, dass alle Familienmitglieder mithelfen und wir den Reitplatz des Reitvereins nutzen können", sagt Georg Bauer.
Traditionell werden bei dem Fest Garben von Getreide verarbeitet
Wie 1999 werden immer noch Garben von Getreide vom Leiterwagen zur Eingabe in die von einem Schlepper getriebene Maschine gereicht. Körner, Stroh und die Spelzen kommen dann gesondert heraus. Auch Dreschflegel-Vorführungen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der Attraktionen. Die meisten Zuschauer finden sich bei der Schlepperrundfahrt durch das Dorf ein. Schirmherr des Festes ist Bürgermeister Friedel Heckenlauer.
"Beim ersten Fest waren nur 20 Bulldogs aus der Gemeinde da", erinnert sich Theo Heid. Beim letzten Fest, das wegen der Corona-Zwangspause 2019 stattfand, zählte Julia Bauer rund 200 Anmeldungen. Für die Kinder waren beim ersten Fest Bulldogfahrten und Stelzenlauf angesetzt. In den vergangenen Jahren stand eine Hüpfburg bereit.
Aus dem Erlös des Festes finanziert die Dreschgemeinschaft in zweijährigem Turnus eine Kinderaktion im Rahmen des gemeindlichen Ferienspaß-Progamms. "Das erwirtschaftete Geld geben wir alles für soziale Zwecke aus", versichert Winfried Majewski. Er ist seit zehn Jahren bei der Dreschgemeinschaft dabei und besitzt inzwischen acht Traktor-Oldtimer.