
Erschöpft von der starken Steigung nach einer zehnstündigen Wanderung im Schneegestöber, erwartet uns eine warme Almstube. Dies ist eine von vielen Situationen, die die zwölf Schüler*innen des Rathenau-Gymnasiums zusammen mit vier Lehrern erlebt haben. 16 Rucksäcke, sechs Monate Planung und eine Menge Motivation waren die Grundlage, um im Rahmen des P-Seminars "Analogie Berg und Beruf" eine Alpenüberquerung durchzuführen.
Das Ziel des Seminars war es zunächst, durch Selbstreflexion eigene Talente für die Berufsfindung sichtbar zu machen und mit eigenen Planungen selbstständiger und zielorientierter zu werden. Die Schüler sollten lernen, mit bevorstehenden und spontanen Problemen umzugehen und dabei auch Hilfe vom Team anzunehmen.
Unlängst absolvierten die Schüler*innen die neuntägige Wandertour von Berchtesgaden nach Lienz. Schon am Zielbahnhof war die erste Challenge zu bestehen. In zwei Gruppen eingeteilt, mussten sie den Weg zur Herberge nur mit einer Papierkarte finden. Von St. Bartholomä am Königssee aus startete die Gruppe mit GPS-Gerät und verschiedenen Karten in Richtung Kärlinger Haus. Schon auf der ersten Tour lernten die Schüler*innen an ihre Grenzen zu gehen, da der erste Anstieg sehr steil war.
Schließlich ging es die nächsten Tage genauso weiter über Maria Alm zur Grießbachalm. Die Zeit auf den Hütten wurde mit Gesellschaftsspielen und je einer Meditation, von dem Kursleiter Herrn Schwarz angeboten, verbracht. Danach erstreckte sich die Route über den Hundstein in Richtung Trauneralm. Dabei hatten die Wanderer mit mehreren Wetterumschlägen, wie Schnee und Regen, zu kämpfen. Am siebten Tag sollten die Alpinisten einen herben Rückschlag erleben, denn nach anstrengenden 500 Höhenmetern, mussten sie die Tagestour zu ihrer eigenen Sicherheit abbrechen, da hüfthoher Schnee und starke Schneeverwehungen den Weg versperrten. Es folgte die Heimfahrt mit Taxi, Linienbus und Bahn.
Durch die gesammelten Erfahrungen lernten die Schüler*innen sich selbst von einer neuen Seite kennen und erfuhren, wie wichtig Freunde und Teamwork vor allem in schwierigen Situationen sind. Wichtigste Erkenntnis des Seminars: man sollte keine Angst vor seinen eigenen Grenzen haben.
Von: Anna Wurm und Lukas Grob, Q12, Teilnehmer*innen des P-Seminars und der AG-Schüler*innen schreiben für die Zeitung
