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FRANKENWINHEIM
Alle lieben Kaplan Blaise
Mit Wanderstock und Proviant für den Weiterweg nach Elfershausen gerüstet: Robert Stöcker (rechts) und Josef Stumpf überreichen die Geschenke im Namen der Kolpingfamilie.
Foto: Calvin Rüth | Mit Wanderstock und Proviant für den Weiterweg nach Elfershausen gerüstet: Robert Stöcker (rechts) und Josef Stumpf überreichen die Geschenke im Namen der Kolpingfamilie.
cr
 |  aktualisiert: 11.01.2016 11:52 Uhr

Am Sonntag füllte nicht der Wein das Zelt auf dem Festplatz in Frankenwinheim, sondern Blaise Okpanachi. Nach zwei Jahren musste sich der beliebte Kaplan von seiner Pfarrgemeinde verabschieden, denn ab September wird er das Amt des Pfarrvikars in Elfershausen ausüben (Lkr. Bad Kissingen, in der Pfarreiengemeinschaft Saalekreuz.

Im Abschiedsgottesdienst ging es aber nicht traurig zu. Ganz im Gegenteil: Wie man es von dem lebensfrohen Nigerianer kennt, wurde viel gelacht, getanzt und gesungen. Blaise stellte das Thema „Freunde“ in den Mittelpunkt. Damit verband er seinen Abschied, ebenso wie das Weinfest.

Er habe in den vergangenen zwei Jahren viel Freude erleben dürfen und viele neue Menschen kennengelernt. „Es war eine gelungene, erfüllte Zeit. Es hat mir viel Spaß gemacht, den christlichen Glauben mit euch zu teilen“, erinnerte sich Blaise. Mit einem afrikanischen Lied, das er auf der Trommel begleitete, bedankte er sich dafür bei seiner Gemeinde.

Erinnerung an seinen Einführungsgottesdienst im Video

Und wem der reichliche Gesang von Blaise in den letzten Jahren zu viel wurde, bei dem entschuldigte er sich. „Ich wollte euch nicht zu Afrikanern machen“, witzelte er. Aber nicht nur mit der Gemeinde kam er gut zurecht. Auch die Zusammenarbeit mit Pfarrer Stefan Mai war „sehr angenehm“. „Ich kann sagen, er ist ein guter Chef“, lautete sein Kommentar dazu.

Wie sehr die Pfarreiengemeinschaft ihren Kaplan Blaise ins Herz geschlossen hat, merkte man auch bei Danksagungen. Bürgermeister Herbert Fröhlich bezeichnete Blaise als „Überraschungsei“, der immer für Neues gut war. Stefanie Ziegler gab ihm im Namen der Gemeinde mit auf den Weg, dass er nie seine Lebensfreude verlieren solle, die alle begeistert habe. Pfarrer Mai bedankte sich besonders kreativ für die Zusammenarbeit bei seinem Kaplan. Er dichtete das fränkische Lied „Mei Huad, der hat drei Ecken“ um. Am Ende schenkte er Blaise auch einen Frankenhut, damit er die fränkische Gemeinde auch immer in Erinnerung behält.

Nach dem Gottesdienst konnte sich Blaise vor Kameras kaum retten, jeder wollte noch sein Erinnerungsfoto mit ihm schießen. Einige Gruppen, wie die der Lülsfelder Ministranten, hatten sich noch etwas Besonderes ausgedacht. Sie dichteten den bekannten Hit „Gangnam Style“ in Okpanachi-Style um und tanzten dazu. Wie es nicht anders zu erwarten war: Auch Kaplan Blaise schwang dazu seine Hüfte.

Seine Lockerheit, Lebenslust und Überzeugungskraft werden fehlen in der Gemeinde. Es wird wohl sehr schwer für seinen Nachfolger, diese Lücke auszufüllen.

 
Letzter Gottesdienst: feierliches Ambiente im Festzelt des Frankenwinheimer Weinfestes.
Foto: Calvin Rüth | Letzter Gottesdienst: feierliches Ambiente im Festzelt des Frankenwinheimer Weinfestes.
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