2016 war ein für die Schweinfurter Feuerwehr intensives, teils turbulentes Jahr, was vor allem mit dem Wechsel an der Spitze zu tun hatte. Martin Schneier wurde im Mai zum neuen Stadtbrandrat gewählt. Seit 1. Januar 2017 leitet er auch das für den Brand- und Katastrophenschutz zuständige Amt 32 bei der Stadt. Diese schon traditionelle und nun wieder bestehende Personalunion stand einige Zeit in Frage. Die Floriansjünger hatten sie vehement gefordert.
Der Tag der offenen Türe lockte 7000 Menschen aufs Feuerwehrgelände
Zweites großes Thema war die Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr letztes Jahr vor 50 Jahren, die im Rathaus mit einem Festakt und auf dem Gelände der Feuerwehr im Stadtteil Hainig mit einem Tag der offenen Türen gefeiert wurde. Jochen Ankenbrand, der Vorsitzende des Vereins Freiwillige Feuerwehr mit Ständiger Wache, rief bei der Jahresversammlung am Dienstagabend mit Freude die großartige Resonanz in der Bevölkerung in Erinnerung. Er sprach von einem „riesigen Besucherandrang“, 7000 Menschen hatten Interesse gezeigt.
Annähernd 1000 Mal war die Schweiknfurter Feuerwehr der Retter aus der größter Not
Schließlich die Einsätze, die mit 934 vergleichsweise leicht angestiegen sind: 289 Mal rückten Berufs-Wehrleute der Ständige Wache und/oder freiwillige Kollegen zu Bränden aus, fünf Großbrände waren darunter wie zum Beispiel das Feuer im Umspannwerk im Januar oder der Gebäudebrand in der Luitpoldstraße im November.
Es gab 441 technische Hilfeleistungen, wobei eine Zahl herausragt: 86 Mal wurden Räume oder Wohnungen wegen akuter Gefahrenlage geöffnet. 204 Sicherheitswachen im Theater, der Stadthalle oder bei sonstigen Veranstaltungen meldet die Statistik. Auffällig auch die mit 62 hohe Zahl an Personenrettungen durch technische Hilfeleistung, drei davon bei Bränden. 13 Mal konnte die Personen nur noch tot geborgen werden.
Die Zahl der Mitglieder ist auf nunmehr 349 angestiegen
Ankenbrand packte in seine Erinnerung an den im Mai gefeierten Florianstag und an das wieder gelungene Sommerfest im Wildpark (findet heuer am 6. August statt) den Dank an die Helfer und explizit an Norbert Holzheid, dem federführend für die Veranstaltungen zuständigen Vorstandsmitglied. Erfreulich nannte er den Anstieg der Mitgliederzahl auf nun 349.
Bemerkenswert auch ist die Teilnahme von fast 80 Mitgliedern an der Jahresversammlung, darunter auch die drei Ehren-Stadtbrandräte Erwin Boberg, Roland Keller und Dieter Becker.
Der Vorstand ist nun wieder komplett
In den Ruhestand verabschiedet wurden 2016 die Berufsfeuerwehrleute Peter Schmitt, Donald Schäfer und Karl-Heinz Thiemer. Letzterer ist beim Verein noch in Amt und Würden – als Stadtbrandinspektor ist er der Stellvertreter von Schneier. Schmitt wurde am Montag zum zweiten Vereins-Vorsitzenden und damit Stellvertreter von Ankenbrand (nach)gewählt. Das sollte er zwar schon letztes Jahr werden, wegen eines Formfehlers hob das Registergericht seine Wahl aber auf. Für Bernd Winkelmann, dessen Amtszeit als Beisitzer abgelaufen war, wählten die Feuerwehrkollegen Robert Sims neu. Auch er hatte keinen Gegenkandidaten.
Acht Mitglieder sind seit fünf Jahrzehnten Schweinfurter Floriansjünger
Dann die Ehrungen: 19 Mitglieder wurden für zehn Jahre mit dem Vereinsabzeichen in Bronze ausgezeichnet. Silber gab es Ralf Körber und Ralf Weippert für 20 Jahre. 40 Jahre sind Gunther Kost und Wolfgang Mauder dabei. Gar neun Feuerwehrleute bringen es auf 50 Jahre Mitgliedschaft: Dieter Flederer, Günter Halbig, Helmut Hümmer, Wilfried Karg, Roland Keller, Dieter Kristand, Edgar Müller, Henrich Streng und Franz Wald. Für sie alle gab es die Vereinsnadel in Gold und einen Präsentkorb.
Es schloss sich eine Dienstversammlung der Feuerwehr an, zu der nur die Berufsfeuerwehrleute zugelassen waren. Im Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr für 2016 ist dazu ausdrücklich vermerkt, dass es diese Aufteilung mit der neuen Ausschlussregel für die Freiwilligen und die Öffentlichkeit erstmals 2016 gab. Offiziell kein, aber hinter vorgehaltener Hand am Rand der Jahresversammlung sehr wohl ein Thema war der noch immer bei der Stadt beschäftigte Schneier-Vorgänger Andreas Oesterreich, der zur Versammlung nicht gekommen war. Kritisiert wurde am rand auch, dass sich keiner der drei Bürgermeister blicken ließ. Die Stadt war gleichwohl mit Sicherheitsreferent Jan von Lackum und Ordnungsamtsleiter Frank Reppert vertreten, die auch die Wahlen und später die nichtöffentliche Dienstversammlung leiteten.