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Schweinfurt
All Them Witches im Stattbahnhof: Fliegende Haare und Oberteile
Sie tourten durch die Vereinigten Staaten, spielten in London und kurz vor Weihnachten in Schweinfurt. Die Band aus Nashville lässt sich so leicht in keine Schublade stecken.
Ben McLeod zeigte sein Können an der Klampfe.
Foto: Bastian Reusch | Ben McLeod zeigte sein Können an der Klampfe.
Bastian Reusch
 |  aktualisiert: 21.12.2019 02:11 Uhr

Die drei Jungs von All Them Witches waren schon viel unterwegs im Kalenderjahr 2019. Unter anderem spielten sie in London auf dem Dessertfest, tourten durch die Vereinigten Staaten und machten kurz vor Weihnachten schließlich noch einmal halt im Münchner Zenit und Schweinfurter Stattbahnhof. Trotz Konzertverlegung auf einen Montag war es brechend voll im großen Saal, die Belohnung für die wackeren Fans waren 90 Minuten vollgepackt mit der Band eigenen, unnachahmlichen Mischung aus verschiedenen Musikgenres.

Bei so einigen Combos tut man sich schwer diese in genau eine Schublade zu stecken. So ist das auch bei dem aus Nashville/Tennessee stammenden Trio. Angesiedelt irgendwo zwischen 70er-Psychedelic, Post-Rock und wenn man genau hinhörte auch Metal, gab es einen munteren Wechsel zwischen brachialem, vor allem aber in filigranem Zusammenspiel vorgetragenen Songs. Zudem auffällig war, dass der Wegfall von Keyborder Allan Van Cleave (kurzzeitig ersetzt von Jonathan Draper) überraschend wenig ins Gewicht fiel. Freilich vermisste man an einigen Stellen die kreativen Einwürfe des einstigen Cheforglers, doch zeigte dafür Guitar-Hero  Ben McLeod, dass er ein Virtuose an seinem Instrument ist. Starke Soli, garniert mit verschiedensten Effekten,erinnerten bisweilen an Altmeister des Genres wie Jimmy Hendrix, Kyus oder Stevie Ray Vaughan.

Der angereisten Fangemeinde jedenfalls gefiel was sie sah vom ersten Moment an. Bereits mit großem Applaus empfangen, war schon beim ersten energiegeladenen Song viel Bewegung vor der Stage. Da machte es auch nichts, dass der charismatische Frontmann und Basser Charles Michael Parks Jr. nach eigener Aussage gerade erst aufgestanden war. Denn für seine scheinbare Müdigkeit brachte er eine erstaunliche Energie auf die Bühne und genoss wie seine Kollegen die richtig gute Stimmung im Saal. Zumindest nahm man ihm das Publikumslob ab.

2018 erschien mit ATW die bisher letzte Studioscheibe

Die Zuschauer kamen in den Genuss sowohl neuer (1X1) als auch alter (When God Comes Back) Stücke der US-Combo, die bereits mit ihrem 2012 veröffentlichten Debutalbum Our Mother Eletricity aufhorchen ließ. Seither brachte die Band vier weitere Studioscheiben auf den Markt, mit ATW (Abkürzung für All Them Witches) erschien die letzte 2018. Es folgten Touren durch die Vereinigten Staaten und Europa, die der Band eine nicht gerade kleine Fangemeinde einbrachten. Und auch in Schweinfurt war die Stimmung zum Ende des Auftritts hin auf dem Siedepunkt, sodass eine weibliche Zuschauerin sogar ihr Top auf die Bühne warf. McLeod, ganz Gentleman, gab es allerdings wieder zurück, es war ja schließlich auch kalt draußen.

Natürlich gab es trotz anders lautender Ankündigung am Ende noch einen letzten Song obendrauf, bevor die noch einige Zeit anhaltenden Zugabe-Rufe nicht mehr erhört wurden und die zahlreichen Kopfschwinger sich schließlich auf den Heimweg machten.

Sänger und Basser Charles Michael Parks Jr. schüttelte seine Müdigkeit schnell ab.
Foto: Bastian Reusch | Sänger und Basser Charles Michael Parks Jr. schüttelte seine Müdigkeit schnell ab.
 
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