Die Bürgerversammlung in Alitzheim nutzten mehrere Einheimische, um ihren angestauten Unmut über die Arbeit in der Gemeinde kundzutun. Sie bemängelten fehlende Transparenz seitens der Gemeindeoberen und wünschten sich mehr Bürgernähe. Auf der Wunschliste der 65 Bürgerinnen und Bürger, die an dem Treffen in der Sporthalle der örtlichen DJK teil nahmen, stand auch Barrierefreiheit im Gemeindehaus.
Die intensive Rederunde startete mit lobenden Worten. Der Kommandant der Feuerwehr Gerald Mikus dankte der Gemeinde für die neuen Ausrüstungsgegenstände, die kurzfristig beschafft wurden. "Ein paar tausend Euro sind nicht selbstverständlich", so Mikus. Sein Dank galt auch dem Landratsamt Schweinfurt für die finanzielle Unterstützung. Mikus bat darum, dass der Bauhof den Seehausbach und den Unkenbach jährlich mähen, die Gräben putzen und die Hecken schneiden, um für das nächste Hochwasser gerüstet zu sein. Zum bekannten Problem mit Abwassergerüchen im Dorf sagte er, dass es gelegentlich immer noch stinkt. Ziel müsse es sein, weiter nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, denn "die Anwohner der Steigerwald- und Sankt-Martin-Straße wollen ein Stück ihrer Lebensqualität zurückbekommen".
Gemeinde hat keine eigenen Verwaltungsmitarbeiter
Edgar Bedenk wiederholte "alte Fragen" aus Bürgerversammlungen von 2018 und den Folgejahren an Bürgermeister Jürgen Schwab. Sie betrafen die Endabrechnung der Kläranlage und einen Rechtsstreit mit einer ausführenden Firma. Er wünschte sich seitens der Gemeinde mehr Transparenz. Das Gemeindeoberhaupt antwortete, dass die Schlussrechnung gestellt sei. Die betroffenen Bürger hätten bereits Geld zurückbekommen und der Rechtsstreit sei mit einem Vergleich auf gütlichem Wege abgeschlossen. Ein Rechtsstreit mit einer anderen Firma sei noch schwebend. Für weitere Fragen könne sich Bedenk an die Verwaltungsgemeinschaft in Gerolzhofen wenden, da die Gemeinde keine eigenen Verwaltungsmitarbeiter habe. Nach gegenseitigem ironischen Hin und Her glättete Dieter Römmert die Wogen: "Die Abrechnung war nicht optimal, das wissen wir alle." Aber letztlich sei man im prognostizierten finanziellen Rahmen geblieben.
Gebhard Büttner freute sich, dass die Gemeinde die Ladestraße am alten Bahnhof käuflich erworben hat. Er schlug vor, die Seen in das Hochwasserschutzkonzept der Gemeinde zu integrieren. Weil sich die Herlheimer Straße zunehmend als Rennstrecke entpuppt, wünscht er sich entsprechende Gegenmaßnahmen. Michael Mikus macht sich Sorgen um die Grünflächenpflege in den Ortsteilen. Um die Bauhofmitarbeiter zu entlasten, sollten nach seiner Ansicht verstärkt Blühflächen angesät werden. Auf Anträge von Bürgern sollte die Gemeinde zeitnah reagieren und eine Antwort erhalten, so sein Wunsch. "Als Vereinsvorstand verzweifelt man auf diese Weise", so Mikus. Der runde Tisch sei eine gute Einrichtung.
Mangelhafte Transparenz warf Werner Herkert dem Bürgermeister vor. "Obwohl die Veröffentlichung von Ratsprotokollen im Juni vom Gemeinderat beschlossen wurde, ist bis heute kein einziges Protokoll auf der Homepage veröffentlicht", so Herkert. Die neue Homepage sei im Aufbau, antwortete Schwab.
Bernd Brönner wiederholte seinen Antrag auf Barrierefreiheit im Alitzheimer Gemeindehaus, den er bereits vor zwei Jahren gestellt hatte. Sein Wunsch: Die Gemeinde sollte einen Behindertenbeauftragten benennen. Edgar Bedenk befürchtet bei der Ausweisung des Alitzheimer Neubaugebiets, dass die Bestandsflächen durch die zusätzlichen Abwässer "absaufen". Georg Ziegler bat darum, Gräben nicht zu früh zu mähen, um die Pflanzenwelt zu erhalten.
Dorferneuerung in der St.-Martin-Straße
Die Nutzung des neuen Jugendraums im Kindergarten interessierte Werner Herkert. Zunächst werden die Ministranten die Räumlichkeiten nutzen können, antwortete zweiter Bürgermeister Albrecht Dazer. Cornelia Rößner interessierte, wann der Anschluss ans Glasfasernetz kommt und der neue Vodafone-Mobilfunkmast gebaut wird.
Schwab informierte über die Maßnahmen im Friedhof Alitzheim. Für die Urnenbestattung werden die vorhandenen Bäume genutzt. Am Samstag soll ein Vororttermin mit der Ortsteilbevölkerung stattfinden. Die Planungen für ein Baugebiet in Alitzheim sind fortgeschritten und kommen 2023 zur Umsetzung. Für die anstehende Dorferneuerung findet Ende November ein Treffen mit den Anliegern zur Festlegung der Maßnahmen in der St.-Martin-Straße statt.
#Endabrechnung der Kläranlage: ...die Bescheide wurden verschickt, aber das Geld ist noch immer nicht zurücküberwiesen, Herr Schwab... da verschaukeln Sie uns mal wieder!!!
KÜMMERN SIE SICH GEFÄLLIGST!!!
...oder soll in GEO vielleicht noch eine Aussichtsplattform für Frösche und Kröten finanziert werden... und überhaupt, wie verhält es sich denn eigentlich mit dem Zins und Zinseszins bei den Rückerstattungen???