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Schonungen
Alarm am Forster Weg: Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungskräften bei komplexer Gefahrgutübung
Die Rettungskräfte arbeiteten Hand in Hand, bei einem schwierigen Szenario.
Foto: Uwe Eichler | Die Rettungskräfte arbeiteten Hand in Hand, bei einem schwierigen Szenario.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 03.10.2024 02:44 Uhr

Geht der Wolf um, am Forster Weg zwischen Schonungen und Forst? Der erste Blick täuscht. Raffi ist ein 15 Monate junger Wolfshund und gutmütig. Womöglich hat der sanfte Riese allerdings das Katastrophenszenario ausgelöst, am Verbindungsweg oberhalb der B26.

Hoch über dem malerischen Maintal leuchtet die Herbstsonne, als am Freitagabend, kurz nach 18.15 Uhr, der Alarm schrillt. Nach und nach treffen Rettungskräfte aus dem gesamten Umland ein. Es ist "nur" eine Großübung mit über 100 Floriansjüngern, THW-Spezialisten, DLRG-Aktiven und Rotkreuzlern. Allerdings wurde einiges hineingepackt. Ein Laster des Technischen Hilfswerks hat Reinigungsmittel geladen, so das Szenario: auch im Anhänger, mit Laugen und Säuren, darunter ätzende Ameisensäure, wie sie etwa in der Landwirtschaft eingesetzt wird.

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Hat Raffi den Radfahrer erschreckt, der nun unter dem Lkw liegt? Dessen chemische Fracht ist jedenfalls in den Graben gefallen, wo sie jetzt munter ins Erdreich oder zum Abflussrohr plätschert, von dort aus Richtung Maintal. Der Fahrer steht wohl unter Schock.

"Es geht um GAMS", erläutert Simon Scheuring, Pressesprecher der Schonunger Wehr, die Umsetzung der klassischen Einsatzregel gemäß der Eselsbrücke: Gefahr erkennen, Absperren (jeweils auf 50 Meter in beide Richtungen), Menschen retten und Spezialkräfte anfordern. Rotkreuzler mimen die Verunfallten, Christian Barthelme aus Stammheim den Fahrer, Anna Stühler und Hund Raffi die Gassigeher.

Überblick gefragt: Die Übung dauerte bis in den späten Freitagabend.
Foto: Uwe Eichler | Überblick gefragt: Die Übung dauerte bis in den späten Freitagabend.

Während der Laster vor sich hinqualmt, wird erstmal der Radler gerettet, unter Atemschutz. Außerdem das ausgepackt, was heutzutage zur technischen Ausrüstung zählt, angesichts vielfältiger Gefahren im Straßenverkehr. Der Bergrheinfelder Spezialtrupp baut sein Dekontaminationszelt auf und legt die Atemschutzmasken an. Der verseuchte Fahrer landet im Schlauchboot, zur Erstreinigung.

Ab ins Rettungsboot: Ein Chemieopfer wird erstversorgt.
Foto: Uwe Eichler | Ab ins Rettungsboot: Ein Chemieopfer wird erstversorgt.

Dann rücken abwechslungsweise Atemschutzgeräteträger vor, um das Gefahrgut abzudichten, anhand der Symbole zu identifizieren und zu bergen, im Schein der Lampen, bei einbrechender Dämmerung. Die Zaungäste bekommen einiges zu sehen. Der Abfluss der Chemikalien wird mit einem wassergefüllten Beutel verhindert.

Die jungen Drohnenpilotinnen der DLRG Schonungen haben derweil alles im Blick, mit ihrem Fluggerät. Das zaubert ein zoombares Gesamtbild von oben auf den Monitor, in Echtzeit. Die Helfer müssen per Funk koordiniert werden, Kreisbrandrat Holger Strunk ist vor Ort, ebenso Uwe Hand als BRK-Kreisbereitschaftsleiter. Im Blaulicht tummeln sich Feuerwehren aus der Stadt sowie den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge, das THW und die Sanitäter, die sich um die Verletzten kümmern. Nach etwa zweieinhalb Stunden ist die schwierige Lage im Griff.

 
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