Erstmals als Bürgermeister willkommen heißen konnte Sebastian Hauck zum traditionellen Neujahrsempfang des Marktes Werneck gemeinsam mit seinen Stellvertretern Stephan Schäflein und Hans Spahn eine große Gästeschar in der Aula der Wernecker Mittelschule. Nach dreijähriger coronabedingter Zwangspause waren viele Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen, Verbänden, Organisationen, Ämtern, Behörden, der Wirtschaft, den Krankenhäusern, dem Kreisaltenheim und den Schulen der Einladung gefolgt, was Hauck als Zeichen der Verbundenheit mit dem Markt Werneck wertete.
Es sei zudem die Gelegenheit, sich endlich wieder in schöner Runde und ansprechenden Rahmen mit vielen bekannten Gesichtern auszutauschen, meinte der Bürgermeister. An der Spitze der Geladenen begrüßte er die Bezirksräte Angelika Strobel und Stefan Funk, Landrat Florian Töpper, seine Vorgänger Edeltraud Baumgartl und Paul Heuler, die Träger der Bürgermedaille und die Seelsorger im Markt. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang vom Ensemble Wanderblech unter Leitung von Stefan Pfister, das 2023 sein 30-jähriges Bestehen feiert.
Bürgermeister Sebastian Hauck: Menschlichkeit bei aller Angst gezeigt
An den Anfang stellte der Bürgermeister die Ehrung von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Markt, die in den zurückliegenden drei Jahren durch berufliche, sportliche und musikalische Leistungen geglänzt hatten. Auszeichnungen erhalten hatten auch eine Reihe Ehrenamtliche für ihr langjähriges Engagement, was Hauck mit einem Dank an alle ehrenamtlichen Helfer in den Vereinen, im Krankenhaus, im Altenheim, in der Kinder- und Seniorenarbeit, in der Erwachsenbildung bis hin zu Lesepaten in den Schulen verband. Besonders hervor hob er die Ehrenamtlichen der Feuerwehren und Hilfsorganisationen, die "unser Leben und unser Hab und Gut schützen". Sie alle würden mit ihrem unbezahlbaren Einsatz das Leben lebenswerter und die Gesellschaft lebensfähig machen.
Seit dem letzten Neujahrsempfang sei die Welt eine andere geworden, was der Bürgermeister in seiner Rede an drei Krisen festmachte: die Corona-Pandemie, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und in der Folge die Energiekrise. Bei aller Angst, Unsicherheit, Spaltungstendenzen in der Gesellschaft und Sprachlosigkeit angesichts der Zerstörungen und dem unfassbaren Leid in der Ukraine habe sich in vielen Bereichen aber auch Menschlichkeit und Zusammenhalt gezeigt, sagte Hauck.
Einwohnerzahl von Werneck entwickelt sich entgegen der Prognosen
Als Dienst an der Menschlichkeit bezeichnet Hauck die Arbeit der Beschäftigten in den Krankenhäusern und in der Pflege. Diesen Dienst dürften wir nicht ins Abseits stellen. Auch in den Aktionen im Markt Werneck zur Unterstützung der Ukraine und der Geflüchteten zeige sich diese Menschlichkeit. Steigende Energiepreise seien jetzt die nächste Prüfung für die Gemeinschaft. Nach Jahren des "absoluten Überflusses" müssten wir wieder Bescheidenheit und Verzicht lernen und uns auf das besinnen, was wirklich wichtig ist.
Nach wie vor gehe es uns gut, auch weil wir in stabilen und demokratischen Verhältnissen leben, sagte Hauck. Weiterentwickelt habe sich die Gemeinde, wo in den letzten Jahren vieles neu entstanden und gewachsen sei. Aufgeführt wurde vom Bürgermeister unter anderem die Sanierung des Marktkrankenhauses, Dorfplatz und Kindergarten in Vasbühl, mehrere Neubaugebiete und Straßenerneuerungen. In diesem Jahr eingeweiht werden sollen der Mehrgenerationenplatz in Eßleben und der neue Kindergarten in Ettleben.
Entgegen dem vor zehn Jahren prognostizierten Rückgang blieb die Einwohnerzahl des Marktes mit aktuell 10.313 recht stabil, was davon zeuge, wie lebenswert der Markt Werneck ist, meinte Hauck. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von aktuell noch neun Euro werde der Markt im Laufe des Jahres wohl schuldenfrei. Auf der Agenda stehen die Fertigstellung der Hallenbad-Sanierung, Neubaugebiete in Eßleben und Ettleben und ein geplanter Kindergartenneubau in Stettbach. Außerdem wird das Jubiläum 800-Jahre-Werneck in diesem Jahr mit einem Veranstaltungsreigen gefeiert.
Schweinfurter Landrat Töpper: Klimawandel als weitere Herausforderung
Zusammenkünfte wie der Neujahrsempfang dienten auch der Vergewisserung, was wir als freie und offene Gesellschaft geschafft haben, sagte Landrat Töpper in seinem Grußwort. Großartiges geleistet worden sei etwa im Kreisaltenheim bei der Bewältigung von Corona. Er sei froh und dankbar, wie wir in diesem Land mit Krisen umgehen. Bei der Integration Geflüchteter könne er sich immer auf Werneck verlassen.
Auch die vor uns liegenden Herausforderungen, die er um den Klimawandel ergänzte, könnten wir als freie und offene Gesellschaft bewältigen, zeigte sich der Landrat überzeugt. Bezirksrat Stefan Funk hob in seinem Grußwort die Bedeutung des Austausches ebenso wie die Unverzichtbarkeit der Ehrenamtlichen hervor. Ins Blickfeld rückte er die Gesundheitsvorsorge und die Pflege als wichtige Tätigkeitsfelder des Bezirks.
Herausragende Schüler, Innungssieger und Musiker aus Werneck
Als Anerkennung erhielten die Geehrten von der Gemeinde ein Präsent und durften sich ins Goldene Buch eintragen. Den Anfang machte Kristin Kömm aus Mühlhausen, die für herausragende schulische Leistungen mit dem Staatspreis der Regierung von Unterfranken ausgezeichnet worden war. Innungssieger der IHK Mainfranken waren die Zeuzlebener Daniel Steinmetz als Technischer Produktdesigner und Sebastian Siedler als Fachinformatiker, außerdem Simon Vierengel aus Werneck im Bereich Elektro- und Informationstechnik und Leonie Hauck aus Schleerieth als Medienkauffrau Digital/Print, die sogar Prüfungsbeste in Bayern war.
Einen Staatspreis für besondere schulische Leistungen erhielten Roman Bechthold aus Schleerieth und Lisa Schraut aus Schnackenwerth. Beim Wettbewerb "Jugend musiziert" erreichten auf Regionalebene der Wernecker Johann Krebs (Violoncello) in der Kategorie Streichensemble, die Vasbühlerin Sofia Paone (Violine) und der Wernecker Niklas Wolowik (Schlagzeug) einen ersten Platz. Die Schleerietherin Ida Klein (Querflöte), der Schnackenwerther Kilian Pfister (Trompete), die Zeuzlebener Zacharias Winter (Schlagzeug) sowie Oskar und Marzellus Winter (Mallets) erreichten einen zweiten Platz, außerdem Carla Krückel aus Schraudenbach einen dritten Platz mit der Querflöte.
Erfolgreiche Korbballerinnen und eine mehrfach glänzende Reiterin
Erfolge erzielen konnten auch die Korbballerinnen. Beim SV Schraudenbach wurden Anna-Lena Blesch, Michelle Brietzke, Julia Fuchs, Sabrina Heuler, Tamara Heuler, Kerstin Klauer, Nora Köhler, Kristin Kömm, Jennifer Rumpel, Theresa Rumpel und Christine Weippert mit ihrem Trainer Ludwig Rumpel 2020 Meister der Bundesliga Süd bei den Frauen. 2022 wurden Hannah Erhardt, Paula Erhardt, Carina Hart, Kerstin Hauck, Teresa Menninger, Christina Pfister, Johanna Reus, Leonie Vollert und Sophia Janiella vom TSV Ettleben mit ihren Trainerinnen Teresa Menninger und Anette Janiella in der Feldrunde Bayerischer Meister bei den Frauen.
Vom Fränkischen Meister Pony Springen bis zum Bayerischen Vizemeister Junioren Vielseitigkeit reichen die von Ronja Schmittfull aus Schleerieth seit 2020 erzielten Titel. 2022 war sie aufgrund ihrer Erfolge beste bayerische Juniorin in der Vielseitigkeit.
Kommunale Verdienstmedaillen und Urkunden des Landkreises Schweinfurt
Besonders ausgezeichnet worden waren seit 2020 die Leistungen einiger Ehrenamtlicher. Die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze erhielt 2020 Ewald Öftring aus Schraudenbach für seinen langjährigen Einsatz in der Kommunalpolitik. Im selben Jahr wurde Klaus Hofmann für seine Aufarbeitung der regionalen Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus mit der Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt ausgezeichnet. Der Mühlhäuser verstarb wenige Monate nach der Ehrung. 2021 erhielt Gertraud Göb aus Eßleben die Ehrenurkunde des Landkreises.
Für ihre Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung erhielten Göb sowie die Wernecker Hans Kemmer und Erika Redelberger und Stephan Schäflein aus Stettbach 2021 die Dankurkunde des Landkreises. Diese erhielten für ihren ehrenamtlichen Einsatz 2022 auch Isabell Boxnick aus Werneck, Eduard Hederich aus Schleerieth und Winfried Hahner aus Egenhausen. Im selben Jahr wurden Oliver Kelly aus Ettleben für 25 Jahre aktiven Dienst und Hermann Gröger aus Werneck für 50 Jahre aktiven Dienst mit dem BRK-Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet.