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Niederwerrn
Aiwangers Staatssekretär besuchte Motorpool
Es geht voran, neben einstigen Werkhallen und Panzerrampen: Staatssekretär Tobias Gotthardt (links) ließ sich von den Unternehmern, Wirtschaftsförderer Frank Deubner (rechts) und Bürgermeisterin Bettina Bärmann den Motorpool zeigen.
Foto: Uwe Eichler | Es geht voran, neben einstigen Werkhallen und Panzerrampen: Staatssekretär Tobias Gotthardt (links) ließ sich von den Unternehmern, Wirtschaftsförderer Frank Deubner (rechts) und Bürgermeisterin Bettina Bärmann den ...
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 19.07.2024 02:40 Uhr

An Abstiegsängsten litten die Wirtschaftsförderer in der Region Schweinfurt schon mal nicht beim Besuch von Staatssekretär Tobias Gotthardt. Es ging steil hinab an der Rampe im Motorpool, auf der einst schwere LKWs und sogar Panzer der US-Armee gefahren sind, hinauf ins Obergeschoss der Halle. Der Beton ist zum Glück geriffelt, ins Straucheln gerät auf dem früheren Gelände der Conn Barracks niemand. 2017 hat sich mit der schwedischen Autofirma "Autoliv" das erste Zivilunternehmen angesiedelt, nördlich der B303, wo die Gemeinde Niederwerrn die Erschließung der Flächen selbst betreibt, nach dem Ankauf durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).

Eine Visite von Hubert Aiwanger war an diesem Tag ebenfalls im Gespräch gewesen, der Wirtschaftsminister hat in Grafenrheinfeld ein Biomassekraftwerk besucht. Im Rathaus ist man dennoch zufrieden. Aiwangers Staatssekretär Tobias Gotthardt gilt als einflussreicher "Schaffer", auf seiner Homepage sieht der Freie Wähler sich und den stellvertretenden Ministerpräsidenten als Dienstleister für bayerische Start-ups und Unternehmer.

Frank Deubner war da, im Landratsamt zuständig für Konversion und Wirtschaftsförderung, ebenso Bürgermeisterin Bettina Bärmann, deren Geschäftsleiter Steffen Guth-Portain und Thomas Brand als Fachmann für Bauprojekte im Rathaus.

Standort wird in höchsten Tönen gelobt

Projektmanager Steffen Hock vertrat den Neuzugang: Die Schweizer Firma "Procimmo" ist Nummer drei auf dem etwa drei Hektar großen Areal, mit einem Streetbox-Angebot. Im hinteren Bereich sind Gebäude für 42 Büros entstanden, in Rekordbauzeit von sechs Monaten. Die modularen Gewerberäume können durch Kleinunternehmen angemietet werden. Den heimischen Mittelstand hat Karlheinz Geier nach Niederwerrn-West gebracht, Geschäftsführer der "Spezialmaschinenfabrik Schonungen" (SMS). Die traditionsreiche GmbH mit 26 Beschäftigten liefert begehrte Präzisionsteile und Kugellagermaschinen für den Weltmarkt.

"Magna" wiederum war Pionier "Am Motorpool 1", als Entwickler für Selbstfahr – und Fahrsicherheitstechnik in der Automobilbranche. Anfangs hieß die Firma "Autoliv", später "Veoneer", mittlerweile sind die Schweden kanadisch-österreichisch geworden. Für Senior Manager Hermann Henftling und rund 50 Mitarbeiter hat sich dadurch nahe am Stadtrand wenig geändert. Der Premiumstandort nahe der Autobahn wird von allen Gewerbetreibenden in höchsten Tönen gelobt.

Mehr Unterstützung bei der Konversion gewünscht

Die Niederwerrner wollten den Blick des Staatssekretärs vor allem auf den Erwerb der übrigen Conn Barracks lenken, von der BImA. Auf der anderen Seite der Straße möchte der interkommunale Zweckverband richtig groß einsteigen, hier warten hundert Hektar oder mehr auf Gewerbeansiedlung. Man habe schon Anfragen einer Konzerntochter ablehnen müssen, so Bärmann, gesucht worden sei ein 12-Hektar-Grundstück. Im Rathaus würde man sich mehr Tempo und Unterstützung der hohen Politik wünschen bei der Konversion: "Wir wollen zu Potte kommen", sagte die Bürgermeisterin. Gegründet worden sei der Verband schon 2013, zusammen mit Geldersheim, der Stadt und dem Landkreis. Das hervorragend angebundene Areal besitze einen überregionalen Wert.

Hermann Henftling berichtet, dass Magnas Automotive-Spezialisten gerne die Landebahn des einstigen Militärflughafens genutzt hätten, um "Erlkönige" zu testen. Mittlerweile musste das Unternehmen dazu an den Standort Kitzingen ausweichen.

Tobias Gotthardt vernahm das Anliegen wohl, aus Landesperspektive, und zeigte ein offenes Ohr. Beim Rundgang ging es öfters um die leidige Bürokratie. Allein der eigenständige Kanalanschluss des Motorpools, ohne Zugriff auf die lange Hauptleitung in den Conn Barracks, ist für Niederwerrn ein Kraftakt. In München weiß man den herausragenden Einsatz an der Wern zu schätzen: "Mein Eindruck ist, dass der kommunale Machergeist hier besonders stark ist", lobt Gotthardt.

Bezugsfertig: Im Motorpool sind zuletzt 42 modulare Kleinbüros des Schweizer Anbieters 'Procimmo' entstanden.
Foto: Uwe Eichler | Bezugsfertig: Im Motorpool sind zuletzt 42 modulare Kleinbüros des Schweizer Anbieters "Procimmo" entstanden.
 
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