
Vor vier Wochen hat der Arbeitsförderungszentrum e.V. (afz) beim Amtsgericht Schweinfurt Insolvenzantrag gestellt. Umgehend machte sich der vorläufige Insolvenzberater Robert Wartenberg daran, den Betrieb mit seinen recht unterschiedlichen Teilen in Augenschein zu nehmen, die Betriebsorte in Schweinfurt, Haßfurt, Bad Kissingen, Bad Neustadt selbst zu besuchen. Am 1. Dezember soll das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Wie sieht Wartenberg einen Monat später die Zukunft des afz?
Derzeit läuft der Betrieb in vollem Umfang weiter
„Der Betrieb wird in vollem Umfang fortgeführt“. Am Mittwoch (22. November) werde vor der Insolvenzeröffnung ein letztes Gespräch mit Behörden und Einrichtungen geführt, die dem afz Aufträge erteilen. Das sind etwa die Agentur für Arbeit (Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen), Stadt und Landratsämter (Küchenleistungen/Mittagessen für Schulen und Kitas), das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bezüglich Deutschkursen. Nur letzteres werde nach den laufenden Deutschkursen für Migranten keine weiteren Aufträge erteilen.
Insolvenzverwalter erhält „äußerst positives Feedback“
Von allen anderen Auftraggebern hat der Insolvenzverwalter „ein äußerst positives Feedback“ erhalten. Sie hätten sich „sehr zufrieden“ über die Arbeit des afz geäußert: „Der Großteil der Träger will weiter mit dem afz zusammenarbeiten.
Ein bis drei Übernehmer gesucht
Eine Zukunft für die afz-Beschäftigten sieht Wartenberg angesichts dieser Bewertungen und Absichtserklärungen der „Kunden“ schon. Dann folgt das „aber“: Nicht in der derzeitigen Rechtsform, als eingetragener Verein mit fünf Privatpersonen als Mitglieder. Wartenberg sucht „ein bis drei Übernehmer“ für die unterschiedlichen Bereiche des afz – Unterricht, Küche, Ausbildung. So hofft er, „dass wir möglichst viele Arbeitsplätze erhalten können“.