Fliegt da schon wer? Die anwesende Politprominenz blickte gespannt in den wolkenlosen Himmel über dem Flughafen Schweinfurt-Süd. Erwartet wurde ein Flieger vom Flughafen Haßfurt, der Fallschirmspringer absetzen sollte, beim "Bayairn 2019", dem Landestreffen der bayrischen Luftsportjugend. Allerdings war es nur ein Airbus, der hoch über Schwebheim dahinglitt. Es dauert noch etwas, bis zum "Skydiving", inklusive Tandemsprüngen.
Allerdings gab es für Landrat Florian Töpper, den Schweinfurter Bürgermeister Karl-Heinz Kauczok und Bezirksrat Stefan Funk auch am Boden einiges zu sehen, dank Führung von Clubchef Udo Winterstein: vom Jagdflieger-Nachbau bis zum "Segelflug-Cabriolet". Anders als Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider mussten die Schweinfurter Ehrengäste nicht selbst aus luftigen Höhen springen, wie bei der Jubiläumsfeier des Fallschirmsport-Zentrums (FSZ) Haßfurt wenige Tage zuvor.
45 Jungpiloten trafen sich ein Wochenende lang beim Aero-Club Schweinfurt. Mitbegründet wurde das Landestreffen 1988 von Kurt Matthe, Fluglehrer und Gründervater des Schweinfurter Luftsportvereins, einem der ältesten in Deutschland, Gründungsjahr 1950. Das Bayairn sei ein Zeitlang mehr ein Partywochenende gewesen, berichteten die Veranstalter.
2016 wurde es dann "reformiert", beim Treffen auf dem Flugplatz Burg Feuerstein, sagt Club-Vorstandsmitglied Michael Fasel. Party wird noch immer gefeiert, aber auch dem Sport gefrönt, mit Segelfliegern und Motorkraft. Drei Teams beschäftigten sich nun mit Rundflügen, einer Spaßolympiade oder einem Workshop der Deutschen Flugsicherung. Es gab Kunstflugvorführungen ebenso wie einen Segelflug-Simulator im Hangar. Dank beschrifteter Luftbildaufnahmen vom Areal war die Orientierung kein Problem.
Von Landesjugendleiter Philip Repscher gab es Dankesworte an den Aero-Club als Ausrichter, der gerade in die erste Bundesliga aufgestiegen ist: "Da ist Zug dahinter". Allerdings hat auch das schwerelose Hobby Fliegen Nachwuchssorgen. Repscher würde gerne vom elitären Image wegkommen, von wegen, abheben sei nur etwas für Reiche. Angehende Piloten müssten möglichst schon in jungen Jahren an den Luftsport herangeführt werden.
Auch hier gab es Lob für die Nachwuchsarbeit der Schweinfurter. Ganz kostenfrei ist das Abheben in den fränkischen Luftraum allerdings auch wieder nicht: Derzeit überlegt sich der Club, wie er die General-Überholung seines in die Jahre gekommenen Motorseglers schultert.