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Sennfeld
Ärger wegen Verlegung der Stadtbus-Haltestelle
Ärger wegen Verlegung der Stadtbus-Haltestelle
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 09.12.2024 02:32 Uhr

Die Stadtwerke Schweinfurt verlegen ab 2025 im Zuge ihrer Linienänderungen, dem "Stadtbusnetz 2.0", die jetzige Bushaltstelle an der Sennfelder Mainbogenpraxis. Das erregt die Gemüter im Ort gewaltig. Auch in der Gemeinderatssitzung wurde das Thema ausführlich erörtert.

Mit dem Stadtbusnetz 2.0 wollen die Stadtwerke bessere Linienführungen und eine einheitliche Taktung des Busverkehrs ermöglichen. Zur Hauptverkehrszeit wird daher im 30-Minuten-Takt auch die neu benannte Linie 140 von Sennfeld jetzt über den Schweinfurter Hafen zum Roßmarkt und weiter bis zum Kesslerfield führen.

Dabei müssen Streckenführungen verschlankt werden, um den Zeitplan einzuhalten. Deshalb wird unter anderem die Haltestelle an der Einfahrt zu den Sennfelder Siedlungsgebieten Rempertshag und Flachsleite, an einem eigenen Buswendekreis an der Mainbogen-Arztpraxis, gestrichen, erklärte Bürgermeister Oliver Schulze. Das würde drei Minuten sparen, so die Aussage der Stadtwerke.

Die Gemeinde hatte bei den Stadtwerken Bedenken an der Verlegung in die Gottlieb-Daimler-Straße geäußert, so Schulze. Denn die Schulkinder der weiterführenden Schulen müssten dann vom Rempertshag kommend per Fußgängerampel die Schwebheimer Straße und die Gottlieb-Daimler-Straße überqueren und auch die Gutenbergstraße, diese aber ohne Ampel. Auch besorgte Eltern hätten sich bereits an die Gemeinde und die Stadtwerke gewandt und Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt.

Zunächst hatten die Stadtwerke den neuen Bushalt an die Staatsstraße (Schwebheimer Straße) verlegen wollen, sagte Schulze, was aber von der Polizei kritisch gesehen wurde. Aktuell gebe es Überlegungen, die Haltestelle vor der Gutenbergstraße zu errichten. Wozu allerdings noch die Polizei gehört werden müsse.

Auch für Patienten der Arztpraxis eine Erschwernis

Die geplante Verlegung in die Gottlieb-Daimler-Straße sei nicht nur für die Kinder, sondern auch für Patienten der Arztpraxis eine Erschwernis, war sich Schulze mit dem gesamten Gemeinderat einig. Überdies hatte die Gemeindeverwaltung an einem Schultagmorgen die Kinder und ihr Verhalten registriert. Gezählt wurden an zwei Abfahrtszeiten 48 Schüler, weitere zehn waren an diesem Tag privat zur Schule gebracht worden. Beim Anblick des wartenden Busses hatten Kinder zu rennen angefangen, so Schulze. Was beim Überqueren von Straßen sicher gefährlich wäre.

Auf die Einwände der Gemeinde hätten die Stadtwerke geantwortet, dass die Änderung zum Jahresbeginn kommen werde, man das Geschehen aber beobachten werde, erklärte der Bürgermeister.

Die sichere Bushaltestelle an der Mainbogenpraxis habe die Gemeinde seinerzeit auf eigene Kosten und in Absprache mit den Stadtwerken gebaut, wusste Gemeinderätin Helga Jurisch. Auch für den Bau der Arztpraxis sei diese Haltestelle eine Bedingung gewesen. "Die drei Minuten länger, das wird man doch jetzt aushalten können", meinte sie. Die aktuelle Ampelsteuerung sei auch auf den Busverkehr abgestimmt, sagte Helmut Heimrich.

Zwar äußerten einige Räte Verständnis für den Kostendruck der Stadtwerke. "Aber die Sicherheit dafür herzugeben, komme nicht infrage", meinte Stefan Eichhorn. "Wir müssen uns absichern, denn der Ort ist auf Gemeindegrund."

Eine Unterschriftenliste hatte Rätin Verena Wachter-Spiegel zum Unterschreiben mit in die Sitzung gebracht. Peter Knieß schlug vor, Schweinfurts OB Remelé als Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke einzuschalten. Gerald Schömig wollte bei der Regierung von Unterfranken vorstellig werden, zumal diese den Stadtbus bezuschusst.

Schulze meinte, das Thema bewege alle. Er räumte noch mit einem Gerücht auf: Der Gochsheimer Bus habe nichts mit der Verlegung zu tun. Die neue Haltestelle an der Gottlieb-Daimler-Straße solle nur den bisherigen Namen "Am Rempertshag" erhalten. Die Gochsheimer Linie führe aber genauso wie die Sennfelder nicht zum Wendekreis an der Mainbogenpraxis.

 
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Kommentare
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  • Silvia Löschner
    Wir sind für den Erhalt der Bushaltestelle an der Mainbogenpraxis:
    https://www.openpetition.de/rempertshag
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  • Hannelore Hülße
    Hier zählt nur der Profit - Kinder, alte und kranke Menschen interessieren nicht! Die neue Haltestelle ist überhaupt nicht barrierefrei!
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  • Andreas Neinhardt
    Wow 2 Minuten Zeitersparnis.....
    Ganz ehrlich ich fahre dort jeden Tag um 7.15 Uhr zur Arbeit und habe keinen Bock drauf das mir ein Kind ins Auto rennt weil es seinen Bus noch erwischen will.
    Also einfach die Haltestelle lassen wo sie ist.
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