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Waigolshausen
Ärger bei der Glasfaserverlegung und Investitionsstau
Gerald Gerstner
 |  aktualisiert: 28.03.2024 02:49 Uhr

Schon seit langem gilt die Regelung, dass die Gemeinde Waigolshausen für Unterhaltungs- und Sanierungsarbeiten bei den drei Kindergärten 50 Prozent der Kosten übernimmt. Für eine geplante Sanierung der sanitären Anlagen beim Kindergarten Hergolshausen stellte die dortige Kirchenverwaltung jetzt den Antrag auf volle Übernahme des auf 76.000 Euro veranschlagten Vorhabens.

Das sorgte in der jüngsten Gemeinderatssitzung für eine rege Diskussion, an deren Ende das Gremium aber einstimmig eine Förderung entsprechend der bisherigen Regelung beschloss. Zuvor war ein weitergehender Kompromiss-Antrag von Gemeinderätin Ursula Keller auf Übernahme von 80 Prozent der Kosten gegen die Stimmen der drei Gemeinderäte aus Hergolshausen abgelehnt worden.

Keller gab zu bedenken, dass es von der Diözese keine finanzielle Unterstützung mehr gäbe. Die Gemeinde habe den Auftrag, Kiga-Plätze zur Verfügung zu stellen und der Kindergarten in Hergolshausen werde gebraucht. Beim geplanten Anbau in Waigolshausen übernehme die Gemeinde auch die ganzen Kosten, weshalb sie die beantragte volle Kostenübernahme unterstütze. Zukünftig sollte das dann bei allen Kindergärten so gehandhabt werden, meinte Keller.

Dass die Sanierung aufgrund Alter und Zustand der Anlagen notwendig sei, bestätigte Bürgermeister Christian Zeißner, plädierte aber für die Beibehaltung der bisherigen Regelung. Das Gebäude gehöre der Kirche, und Eigentum verpflichte. Unklar blieb in der Diskussion, ob die Kirchenverwaltung genug Eigenmittel habe. Zur Finanzierung könne auch ein Darlehen aufgenommen werden, sagte der Bürgermeister. Ebenso wie Bernd Pfeuffer sah er die Gefahr, dass bei voller Kostenübernahme seitens der Kindergärten nicht mehr aufs Geld geschaut würde.

Rücklagen steigen um 1,3 Millionen Euro

Einen Überblick zur finanziellen Situation der Gemeinde gab Kämmerer Klaus Bärtl anhand der Jahresrechnung 2023. Sehr erfreulich nannte er die im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Zuführung von 946.000 Euro. Geplant waren 352.000 Euro. Zum einen wurden fast 400.000 Euro weniger ausgegeben als geplant und 200.000 Euro mehr eingenommen, insbesondere bei der Gewerbesteuer. Der Rücklagenstand erhöhte sich um gut 1,3 Millionen auf jetzt 3,79 Millionen Euro. Grund ist laut Kämmerer ein Investitionsstau, weil geplante Vorhaben noch nicht umgesetzt werden konnten. Der Schuldenstand ging zum Jahresende auf eine Million Euro zurück.

Einstimmig genehmigte der Rat die vom Kämmerer in der Jahresrechnung aufgeführten außer- und überplanmäßigen Ausgaben. Es handelte sich um nicht genau planbare Positionen wie Schulverbandsumlagen. Auch die Zahl der Kinder, die Kindergärten außerhalb der Gemeinde besuchen, war von zehn (in 2022) auf 23 gestiegen.

Bekannt gab der Bürgermeister in nicht öffentlicher Sitzung gefasste Beschlüsse. Demnach erhielt die Firma Kanal Türpe den Auftrag für eine Kanalreinigung und TV-Inspektion des Theilheimer Ortsnetzes. Ingenieurverträge wurden vergeben an die Firma ProTerra aus Knetzgau für den Neubau einer Fällmittelstation auf der Kläranlage Waigolshausen sowie an die Firma Brandschutzplanung Endres aus Untereisenheim für ein Brandschutzkonzept bei der Alten Schule Hergolshausen.

Außerdem informierte der Bürgermeister, dass der Breitbandausbau in Waigolshausen am 8. April startet. Dass DSLmobil die nagelneuen Gehsteige am Nordring für die Glasfaserverlegung wieder aufreißen will, nannte Bernd Pfeuffer einen Schildbürgerstreich. Schließlich habe die ÜZ Mainfranken dort bereits Leerrohre verlegt. Wie Zeißner sagte, habe er schon mehrfach mit den beiden Parteien gesprochen, eine Einigung gäbe es aber offenbar noch nicht.

 
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