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SCHWEINFURT
Advenstszeit:Harmonie der Gegensätze
Elke Tober-Vogt
 |  aktualisiert: 16.12.2016 03:32 Uhr

„Musik zur Stillen Zeit“ hieß es im Wohnstift Augustinum. Neben den Vorbereitungen auf das Neujahrskonzert im Theater hatten sich 16 Musiker der Bläserphilharmonie Schweinfurt, darunter auch der künstlerische Leiter Wolfgang Heinrich, mit Kammermusik vom 16. Jahrhundert bis heute beschäftigt. Die Ergebnisse stellten sie nun der Öffentlichkeit vor.

Profis und Laien

Die Bläserphilharmonie setzt sich neben professionell ausgebildeten Musikern auch aus ambitionierten Laienmusikern zahlreicher Instrumente zusammen. Und so konnte Wolfgang Heinrich Blech- und Holzbläsermusik, dazu ein Klarinettenensemble präsentieren. Er selbst übernahm die Moderation, philosophierte dabei über die „Stille Zeit“, die Lust, die Aufmerksamkeit und das Ausrichten der Sinne auf das Vorweihnachtliche. Lebendig, frivol und still – zwischen diesen Polen werde sich der Abend bewegen, so Heinrich.

Mit drei Intraden von Hans Leo Haßler schritten die Blechbläser feierlich dem Konzert voran. Im weiteren Verlauf boten sie mit einem Sextett des romantischen Komponisten und Trompeters Oskar Böhme ein Werk voll Leidenschaft und Schwung. Die sechs Klarinettisten der Bläserphilharmonie widmeten sich neben der Bearbeitung der Fuge Nr. 1 aus Johann Sebastian Bachs „Die Kunst der Fuge“ (W. Smith) den weiten Kantilenen Sergey Rachmaninovs bekannter Vokalise op. 34. Die Bearbeitung von A. Bailay beraubt dieses träumerische Werk jedoch seines Zaubers und lässt es recht bodenständig einherschreiten.

Tänzerische Leichtigkeit

Mozarts Freund und Bewunderer Franz Danzi war durch sein Bläserquintett G-moll für Flöte, Klarinette, Oboe, Horn und Fagott vertreten. Leidenschaft und tänzerische Leichtigkeit verlangt dieses Werk ebenso wie expressive Intensität; jeder Musiker zeigte dabei ganz individuell virtuose Qualitäten.

Eine „Harmonie der Gegensätze“, so Wolfgang Heinrich, sei die Adventszeit, seien auch die in gleicher Besetzung dargebotenen „Trois pieces breves pour quintette a vent“ von Jacques Ibert, in die man durchaus eine Schneeballschlacht, eine karge Winterlandschaft und einen pfiffigen Winterwalzer hinein interpretieren könne.

Natürlich durfte Weihnachtliches nicht fehlen, und so erklang zum Schluss des Konzertes eine stilistisch vielfältig angelegte Partita über „O Heiland reiß die Himmel auf“ des Zeitgenossen Matthias Gromer. Mit drei adventlichen Chorälen in einer Bearbeitung von Wolfgang Heinrich verabschiedeten sich die Kammermusiker der Bläserphilharmonie Schweinfurt aus einem konzertdramaturgisch auf Vielfalt angelegten Abend, dessen Gesamtarchitektur jedoch durch die vielen Zeit fressenden Umbaupausen mit entsprechenden Auf- und Abtritten etwas zerfiel. Elke Tober-Vogt

 
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