Im Alter von fast 90 Jahren ist Robert Schmitt aus Gerolzhofen gestorben. Er war einer breiten Öffentlichkeit als Direktor der Volksbank und als Mitglied des Gerolzhöfer Stadtrats bekannt.
Schmitt, der 1932 in Geroldshausen geboren wurde, arbeitete über viele Jahre in verantwortlicher Position bei der zunächst noch selbstständigen Volksbank in Gerolzhofen. Das im Jahr 1877 als "Vorschussverein Gerolzhofen" gegründete Kreditinstitut erwarb im Jahr 1961 ein Gebäude, das zwischen der Salzstraße und der Kirchgasse steht. Zehn Jahre später fusionierte die Bank mit der Volksbank Würzburg und Schmitt leitete die Bank in Gerolzhofen als Zweigstellenleiter.
Nachdem Robert Schmitt in den Ruhestand gegangen war, kaufte die Raiffeisenbank Gerolzhofen-Unterspiesheim im Jahr 1995 die Firma und den Kundenbestand der Volksbank Gerolzhofen, übernahm auch deren Mitarbeiter und firmierte fortan als Volksbank-Raiffeisenbank (VR-Bank). 1996 kaufte die VR-Bank dann auch das ehemalige Volksbank-Gebäude an der Kirchgasse.
Ortssprecher für Rügshofen
Lange Jahre engagierte sich Robert Schmitt auch in der Lokalpolitik. Nach der Eingemeindung der ehemals selbstständigen Gemeinde Rügshofen in die Stadt Gerolzhofen im Zuge der bayerischen Gemeindegebietsreform 1978 stellte sich Robert Schmitt zunächst als Ortssprecher von Rügshofen zur Verfügung. Er hatte im Neubaugebiet des Stadtteils gemeinsam mit seiner Ehefrau Inge und den zwei Söhnen ein Wohnhaus errichtet. In den Jahren von 1978 bis 1984 nahm er als berufener, aber nicht stimmberechtigter Ortssprecher eine Wahlperiode lang an den Sitzungen des Stadtrats teil, weil es damals noch kein gewähltes Stadtratsmitglied aus Rügshofen gab. Bei der nächsten Kommunalwahl trat Schmitt auf der Liste der Freien Wähler an und wurde in den Stadtrat gewählt, dem er dann eine Periode lang von Mai 1984 bis April 1990 angehörte.
Mit der Bürgermedaille ausgezeichnet
Während seiner Zeit als Stadtrat war er Mitglied im Werksausschuss, Waldpflegeausschuss, Hauptausschuss und im Bauausschuss. Zudem engagierte er sich als Vertreter im Umlegungsausschuss und war Mitglied der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen. Durch seine ruhige und ausgleichende Art erwarb er sich allgemeine Hochachtung. Für seine Verdienste verlieh ihm die Stadt Gerolzhofen im Jahr 1990 die Bürgermedaille in Silber.
Die Beisetzung des Verstorbenen auf dem städtischen Friedhof fand bereits im Familienkreis statt.