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Schweinfurt
Abschied vom Visionär der Schweinfurter Hotellerie: Jürgen Süß ist gestorben
Sein Meisterwerk ist die Schweinfurter Vinothek "Rossino", die weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist. Mit deren Ausbau im Schweinfurter Traditionshotel "Ross" verwirklichte sich der Vollblut-Hotelier Jürgen Süß vor 17 Jahren einen lang gehegten Traum: die Eröffnung einer stilvollen Lokalität mit hochklassigen Weinen, international-fränkischer Küche und ausgewählten Karikaturen des Schweinfurter Malers Heinz-Adolf Böhm. Jetzt ist das Schweinfurter Urgestein des Hauses am Georg-Wichtermann-Platz überraschend im Alter von nur 71 Jahren gestorben.
Jürgen Süß ist im Alter von 71 Jahren gestorben.
Foto: Anand Anders | Jürgen Süß ist im Alter von 71 Jahren gestorben.
Thomas Starost
Thomas Starost
 |  aktualisiert: 21.03.2024 12:01 Uhr

Sein Meisterwerk ist die Schweinfurter Vinothek "Rossino", die weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist. Mit deren Ausbau im Schweinfurter Traditionshotel "Ross" verwirklichte sich der Vollblut-Hotelier Jürgen Süß vor 17 Jahren einen lang gehegten Traum: die Eröffnung einer stilvollen Lokalität mit hochklassigen Weinen, international-fränkischer Küche und ausgewählten Karikaturen des Schweinfurter Malers Heinz-Adolf Böhm. Jetzt ist das Schweinfurter Urgestein des Hauses am Georg-Wichtermann-Platz überraschend im Alter von nur 71 Jahren gestorben.

Es gibt eine Eigenschaft, die kann man nicht erlernen oder erwerben. Die hat man oder man hat sie nicht: Charisma. Genau das zeichnete die Persönlichkeit von Jürgen Süß aus. Eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, durchsetzungsfähig, mit einer gesunden Portion Humor, streitbar mit Obrigkeiten und der Passion für Genuss von gutem Essen und Weinen.

Die Schatten von Großvater und Vater waren lang, beides Pioniere der Schweinfurter Hotellerie und der Gastronomie. Trotzdem stand für Jürgen Süß nach dem Absturz seines Vaters mit einem Segelflugzeug nie eine andere Option zur Debatte, als das Hotel im Sinne der Familie weiterzuführen: "Es hat mir schon immer Spaß gemacht, Gäste zu bewirten. Ich stand schon als Fünfjähriger regelmäßig in der Küche", erklärte er einmal in einem Gespräch.

Der Ausbildungsweg führte ihn in das "Hotel Berlin", eines der größten Luxushotels damals im geteilten Berlin, das über drei Feinschmeckerrestaurants von ausgezeichneten Ruf verfügte. Dort erhielt Jürgen Süß seine erste Ausbildung und vertiefte sie in der Hotelfachschule in Bad Wiessee am Tegernsee.

Beides intensive, handfeste Erfahrungen an der Basis in der Küche, die den bekennenden Genussmenschen Jürgen Süß nachhaltig prägten. Das galt im Besonderen auch für seine Faszination für fränkische Weine. Zusammen mit seiner Frau Christine entwickelte der ehemalige Spieler des FC 05, Vereinsmitglied und glühender "Schnüdel-Anhänger", das 105-jährige Hotel "Ross" und die Vinothek "Rossino" über die Jahre zum ersten Haus am Platze in Schweinfurt.

Familie, Mitarbeiter, Freunde und Stammgäste des Traditionshotels "Ross" müssen nun Abschied nehmen von einem weitsichtigen Visionär der Schweinfurter Hotellerie. Die Beerdigung findet am Donnerstag, 25. Januar, um 11 Uhr am Schweinfurter Hauptfriedhof statt.

 
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  • Christine Litteral
    Ich hatte das Glück und durfte 6 Jahre im Hotel Ross arbeiten und die Familie Süß gut kennenlernen. Jürgen Süß war ein wunderbarer, guter Chef. Man wurde sehr fair und freundlich behandelt, und das ist sehr selten in der Gastronomie. Es tut mir so leid, dass Jürgen so früh gehen musste und ich wünsche Christine, Julius und Franziska ganz viel Kraft für diese schwere Zeit. Meine Gedanken sind mit ihnen.
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