
"Unsere Geomed-Kreisklinik hat seit 2008 fachlich und menschlich in höchstem Maße von Ihnen profitiert", sagte Landrat Florian Töpper einer Pressemitteilung der Klinik zufolge anlässlich einer Abschiedsfeier für den bisherigen Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Dr. Michael Dietrich. Dessen hohes Engagement habe über 16 Jahre lang die Kreisklinik geprägt. Dietrichs Anspruch, in einem kleinen Krankenhaus in familiärer Atmosphäre umfassende und qualitätsvolle Medizin direkt am Menschen zu erbringen, sei laut Töpper jederzeit spürbar gewesen.
Laut Töpper habe Dietrich als Ärztlicher Direktor und Mitglied des Verwaltungsrats der Klinik stets die Kreisklinik als Ganzes und deren Bedeutung für eine kommunale Daseinsvorsorge im Blick gehabt. Besonders lobte der Landrat die hervorragenden Leistungen Dietrichs, die dieser während der Corona-Zeit als Pandemiebeauftragter der Klinik und als Mitglied des Katastrophenschutzes des Landkreises erbrachte. Für Töpper belegte die Anwesenheit vieler Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter sowie Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus die hohe Verbundenheit und Anerkennung, die dem "frischgebackenen Chefarzt a. D." entgegengebracht würde.
Gelungene Übergabe an Nachfolger
Als harmonisch und bestens gelungen beschrieb Töpper die Übergabe der Chefarztaufgabe an Dr. Christoph Schmidt. Er danke diesem, dass er seine bisher im Krankenhaus St. Josef Schweinfurt erbrachte Expertise nun im Krankenhaus des Landkreises Schweinfurt einbringen möchte. Der Landkreis samt Kreistag und insbesondere er als Landrat stünden nach wie vor, trotz schwieriger Zeiten im Umfeld einer unklaren Krankenhausreform, zu einer qualitativen Daseinsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Schweinfurt in Gerolzhofen, wird Töpper in der Mitteilung zitiert.
Der neue Ärztliche Direktor, Dr. Alexander Kraus, Chefarzt der Inneren Medizin, und der frühere Chefarzt, Dr. Manfred Klein, dankten Dietrich. Kraus nannte diesen einen "Meister des Skalpells und Dirigent des OP".
Der laut der Mitteilung sichtlich gerührte Dietrich blickte auf sein ärztliches Wirken zurück. Nach 19-jähriger Zugehörigkeit im Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt, wo er alle Stationen vom Assistenzarzt bis zum leitenden Oberarzt absolviert habe, sei er gerne zum 1. Juni 2008 an die Geomed als Chefarzt gewechselt. Dietrich: "Ich hatte 19 schöne Jahre am Leo, aber die beste Zeit hatte ich in Geo."
Zum Abschied Kritik an der Krankenhausreform
"Doch die Zeiten ändern sich", fuhr er der Mitteilung zufolge fort. Was ihm den Abschied erleichtere, sei der erkennbare politische Wille der Krankenhausreform, den "ärztlichen Allrounder", wie er sich selbst bezeichnete, durch Spezialisten zu ersetzen. Die dabei für Patientinnen und Patienten angepriesenen Vorteile erkenne er nicht, da die abschließende Diagnosestellung und die damit oft verbundene Notwendigkeit, mehrere unterschiedliche Spezialisten aufsuchen zu müssen, zu mehr Wartezeiten und Behandlungsverzögerungen führten.
Geomed-Geschäftsführer Wolfgang Schirmer bestätigte, dass Dietrich seine Aufgaben stets mit Bravour ausgefüllt habe. Die Gespräche mit ihm seien auch bei schwierigen Themen zielführend und gegenseitig wertschätzend gewesen. Mit Nachfolger Schmidt sei ein in der Region zweifelsfrei anerkannt kompetenter Chirurg nach Gerolzhofen gekommen, teilt die Klinik mit.
Schmidt absolvierte seine Ausbildung als Arzt im Leopoldina Krankenhaus und machte seine Weiterbildungen als Chirurg und Viszeralchirurg. Nach einigen Jahren als Oberarzt wechselte er im März 2009 als Chefarzt ins Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt. Er freut sich eigenen Angaben nach auf seine neue Aufgabe in Gerolzhofen. Ihm komme die überschaubare Klinik entgegen. Kurze Wege, eine zeitgemäße medizintechnische Ausstattung und ein engagiertes Personal ermöglichen eine gute Patientenversorgung, stellte er fest.