Herzhaft gelacht wurde im Bürgersaal über die vielen fröhlichen Dummheiten und über lustige Missgeschicke, die jungen und alten Franken immer wieder passieren. Auf Einladung der Kulturfreunde war Wilhelm Wolpert zu Gast, Autor für ostunterfränkische Mundart, ausgezeichnet mit dem Frankenwürfel, unter Kennern auch der Fränkische Nobel-Preis genannt. Zwei Stunden voller Heiterkeit aus ganzem Herzen waren garantiert. Der Abend war ein voller Erfolg.
Wolperts fränkische Gschichtli und Gedichtli mit hintergründigem Humor erzählen von raffinierten Schlawinern, die nicht nur die Leute durch den Kakao ziehen oder auch mal hereinlegen, von Dummheiten und Frechheiten. Er nimmt schrullige Franken humorvoll aufs Korn, schaut den Leuten aufs Maul, sei es im täglichen Leben, in der fränkischen Zweisamkeit, beim Arzt, im Gericht, in Natur und Garten oder auch beim Gebet. Er lässt aber auch die fränkischen Tierli erheiternd zu Wort kommen. Dabei wird keiner ausgelacht, nein, wir lachen über uns selber, sagt der zwischenzeitlich 86-jährige Wolpert. Das Leben schreibt die lustigsten Geschichten, hebt er hervor.
Die Heimat des "Fränkischen Frecker" ist die Gegend um Haßberge und Steigerwald. Ein Frecker, das ist mehr als ein Schlitzohr oder ein Hallodri, auch mehr als ein Schlawiner. Wenn man von einem Menschen sagt: "Des iss der vielleicht ein Frecker" so ist das eine Auszeichnung und kommt etwa dem Bundesverdienstkreuz gleich, erklärt Wilhelm Wolpert. Ein Frecker bringt es fertig, die Leute über den Tisch zu ziehen, und die Gezogenen sind sogar noch stolz drauf, sie merken nichts.
Von: Ruth Volz, für die Kulturfreunde Grettstadt