Am 8. Mai 1932 war die Geburtsstunde der Hambacher Volkssänger anlässlich eines Wettsingens der Würzburger Deutschen Akademie. Mit dabei waren Berta Ort, Lisa Weber, Eduard Warmuth und Paul Warmuth, der spätere Leiter der Volkssänger. Mit dem Neujahrslied und einem Brautlied errangen sie den 1. Platz. Ende Juni soll das 90-jährige Bestehen gefeiert werden. Dr. Klaus Lück blickt anlässlich des Jubiläums auf die Vereinsgeschichte zurück.
Die erste Hoch-Zeit der Volkssänger war schnell vorbei, denn es kam der Krieg. Paul Warmuth kam erst 1947 aus der Gefangenschaft zurück. Mit dem Lehrer Paul Galmbacher machte er sich unverzüglich auf, die Volkssänger neu zu motivieren. Mit Gesang, Mundart und Tanz wurden die Volkssänger schnell über das Marienbachtal hinaus bekannt. Es folgten viele Rundfunkaufnahmen im Studio Nürnberg und Fernsehaufnahmen in München. Viele Auftritte in ganz Franken bis München hat die Gruppe vorzuweisen, bis heute weit über 600. Sie konnte locker einen ganzen Abend mit Gesang, Mundart und Tanz alleine gestalten.
Erinnert sei an die Krönung der Deutschen Weinkönigin im Hambacher Schloss in der Pfalz: Hier durften die Hambacher Volkssänger das Frankenland vertreten. Auf Schloss Banz erhielten sie die Ehrung der Hans Seidel Stiftung. Die Hambacher Volkssänger sind auf drei Schallplatten zu hören. Ihr bekanntestes Lied "Sou a Schöppla Frankawei" aus der Feder von Paul Warmuth, ist schon in vielen Liederbüchern zu finden.
Paul Warmuth hat sehr viele Lieder für die Gruppe geschrieben, was ihr großes Plus ist, denn diese werden ausschließlich von ihnen gesungen. "Auch die Mundartgedichte aus seiner Feder kamen immer sehr gut beim Publikum an", schreibt Klaus Lück weiter. Die Gruppe veranstaltete viele Fränkische Abende und 45 Jahre lang ihre legendären Weinproben mit fränkischen Liedern, Musik und fränkischem Humor. Die Interessenten standen Schlange, um hierfür eine Eintrittskarte zu bekommen.
Nach dem Tod von Paul Warmuth 1981, versuchte die Gruppe sein Vermächtnis erfolgreich weiter zu führen. Mit Martha Schenk hatten sie wieder eine Mundartdichterin und mit Arbeitsteilung ging es weiter. 2012, anlässlich ihres 80-jährigen Jubiläums, hatte der Bayerische Rundfunk sie zur Gruppe des Monats November gewählt. In den letzten Jahren wurde es ruhiger um die Volkssänger. Der Musikgeschmack der heutigen Zeit, zunehmendes Alter, Nachwuchssorgen und jetzt auch noch Corona setzten ihnen zu.
Am Samstag, 25. Juni, feiern die Hambacher Volkssänger ihr 90-jähriges Bestehen. Um 17 Uhr wird im Vorabendgottesdienst in der Hambacher Kirche der verstorbenen Volkssänger gedacht. Der Gottesdienst wird mit Marienliedern der Hambacher Volkssänger umrahmt. Anschließend findet auf dem Dorfplatz am Hartmannshäusle ein Dämmerschoppen statt mit fränkischer Mundart und Liedern von den Hambacher Volkssänger.