Am Schweinfurter Zwangsarbeiter-Gedenkort „Drei Linden“ mit dem berührenden Kunstwerk von Herman de Vries und entlang des zur Erinnerung geschaffenen „Lagerwegs“ standen während des Zweiten Weltkriegs die Baracken, in denen Tausende Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter untergebracht waren. Über 12.000 Menschen aus dem von Deutschen besetzten Europa mussten vor allem in der Schweinfurter Großindustrie unter schrecklichen, menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Der „Initiative gegen das Vergessen“ war es sehr wichtig, für dieses Geschehen einen würdigen Erinnerungsort zu schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Seit 2011 erinnert der Gedenkort „Drei Linden“ auf den Oberndorfer Mainwiesen an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Leonardo Calossi, ehemaliger Zwangsarbeiter aus Italien, sah den Gedenkort als Mahnung, dass sich die „verabscheuungswürdigen Taten gegen die Menschlichkeit niemals wiederholen.“
Gedenkfeier am Tag der Befreiung um 14.30 Uhr
Das Olympia-Morata-Gymnasium hat die Patenschaft für den von der „Initiative gegen das Vergessen“ geschaffenen Gedenkort und Gedenkweg am Main mit seinen sieben Informationstafeln übernommen. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums werden bei einer Gedenkfeier zur Erinnerung an die Opfer der Zwangsarbeit am Mittwoch, 8. Mai, um 14.30 Uhr ihren Gedanken zu den Geschehnissen der Vergangenheit Ausdruck verleihen. Sie umrahmen die Feier auch musikalisch.
Der Tag ist dabei bewusst ausgewählt: Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Als die Waffen endlich schwiegen, waren mehr als 60 Millionen Opfer zu beklagen. Nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft bedeutete dieser Tag den politischen, militärischen und moralischen Untergang des verbrecherischen Regimes in Deutschland, das die Welt in den Abgrund gestürzt hatte. Der 8. Mai war der Tag der Befreiung.
Zu der Veranstaltung am Gedenkort „Drei Linden“ in den Oberndorfer Mainwiesen ist die Öffentlichkeit vom Olympia-Morata-Gymnasium und von der Initiative gegen das Vergessen eingeladen.
Für den Gedenkort gibt es keine genaue Adresse. Wenn man auf Google Maps das Stichwort „Gedenkstätte für Zwangsarbeiter“ eingibt, wird man zum Gedenkort geleitet. Vor Ort gibt es eine begrenzte Anzahl an Parkmöglichkeiten. Der Weg zum Gedenkort ist ausgeschildert und fußläufig gut zu erreichen.