Die Arbeiten an dem zum Teil bereits baufälligen Ensemble haben sich um rund 750 000 Euro gegenüber den auf dem Jahr 1999 basierenden Kostenschätzungen verteuert. Mehr als die Hälfte der Summe konnte durch Einsparungen aufgefangen werden. Nun aber ist diesbezüglich das Ende der Fahnenstange erreicht; der Finanzausschuss des Stadtrats hat deshalb 350 000 Euro zusätzlich bewilligt.
Claus Bebersdorf kritisierte diese Entscheidung. Seiner Meinung nach hätte die Bauverwaltung bereits bei den Haushaltsberatungen auf diese Verteuerung verweisen können und müssen; er fühle sich deshalb getäuscht, sagte Bebersdorf. Die Oberbürgermeisterin wies seine Anschuldigung umgehend zurück. Die Information des Stadtrats erfolge zum frühest möglichen Zeitpunkt, erklärte Gudrun Grieser.
Sie wäre zuvor nicht möglich gewesen, weil man erst im Herbst das Dach abgedeckt und dabei zusätzliche Schäden festgestellt habe, sagte auch Werner Küntzel, der Leiter des Hochbauamtes. Er listete die diversen Gründe für die Mehrkosten im Detail auf. SPD-Fraktionschef Werner Bonengel sagte, er habe den Eindruck, dass hier sorgfältig gearbeitet und mit Geld umgegangen werde. Die OB riet in diesem Zusammenhang, nicht am falschen Platz zu sparen, beispielsweise am Vorplatz. Der hervorragende Gesamteindruck der Bücherei müsse unbedingt erhalten bleiben.
Laut Baureferent Jochen Müller erhält die Stadt 4,8 Millionen Euro Zuschuss. 1,8 Millionen seien bereits ausgezahlt. Die Stadt habe bisher 3,6 Millionen für das Projekt ausgegeben, sagte Müller. Der größte Teil der Arbeitsvergaben stehe noch an; der Zuschuss des Freistaates für die Einrichtung (250 000 Euro) noch aus.